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wir wollten mal ein paar Matheexperten (und nicht die Bänker) fragen, was sich besser macht, eine Wohnung kaufen oder mieten. 

Ein paar Eckdaten: 

Netto-Einkommen (Haushalt): 2.500 Euro

Nebenkosten/Lebenshaltungskosten: ca. 1.200 Euro 

Wohnungsmiete: 850 Euro

 

Wenn wir jetzt eine Wohnung kaufen würden, sagen wir für 140.000 Euro (leider sind die Immobilienpreise ja gestiegen). Ab wann wäre es dann "günstiger" eine Wohnung zu kaufen statt zu mieten?

Ach so, nehmen wir noch einen Zinssatz fürs Darlehen in Höhe von 3,0 % p.a. an und Nebenkosten für den Wohnungskauf von 25.000 Euro (geschätzt). Das Wohngeld / Heiz- und Betriebskosten für die gekaufte Wohnung sollen ca. 400 Euro monatlich betragen. Tilgung 4 % (? nicht sicher, kann auch anders sein).

Danke, falls jemand damit etwas anfangen und auch ausrechnen kann! =O)

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Also statt alles in eine Formel zu packen und auszurechnen, habe ich dir einfach die Angaben in einer Excel-Tabelle aufbereitet:

https://docs.google.com/spreadsheets/d/e/2PACX-1vTyC-b_4f_5ZMyH1j29b-KCY428K66OB1AuUZspSDNPKiHKT9uTh4fAuJC12xmgMOyzeg9pbnbBzptz/pubhtml

Alle Angaben ohne Gewähr. Du kannst die Tabelle herunterladen und die Werte selbst ändern, es wird alles automatisch berechnet!

Hinweis: Tilgung ist fix, also jährlich wird der gleiche Betrag getilgt.

Dieses Dokument besteht aus 3 Tabellen (siehe unterer Bereich).

Fazit:

Tabelle "Tilgung 4%" läuft 25 Jahre. In dieser Zeit würdest du etwa 360.000 € an Zinsen, Tilgung und Wohngeld/Betriebskosten/Heizkosten zahlen. Im Vergleich hierzu (Tabelle: "Miete") zahlst du in 25 Jahren insgesamt ca. 265.000 € an Miete.

Also ist der Kauf unter den angegebenen Konditionen teurer. Aber natürlich hast du beim Eigentum "mehr gewonnen", da du die Immobilie verkaufen kannst. Vorausgesetzt, die Immobilie wird nicht zerstört. Ach ja, hast du die Kosten für Versicherungen und Steuern bedacht (sollten in den Betriebskosten enthalten sein).

Du findest noch eine 3. Tabelle, dort habe ich als Beispiel eine 8%ige Tilgung eingesetzt. Damit beläuft sich die Laufzeit statt auf 25 Jahre, auf "nur" 12,5 Jahre (Gesamtsumme aller Zahlungen: ca. 267.000 €). Ein deutlicher Unterschied in der Laufzeit!

Wahrscheinlich hilft dir die xls-Tabelle bereits ein wenig zwecks Orientierung.

Und bitte beachten: Alle Angaben dort sind ohne Garantie, die Tabellen sind nur als Beispiel gedacht.

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die Antwort und das Berechnungsbeispiel geht leider von einer konstanten Miete über immerhin 25 Jahre aus. Das ist leider der Wunschtraum des "Mathegenies". In den vergangenen Jahren konnte i.d.R. von einer Steigerung der Mieten um ca. 10 % alle 3 Jahre ausgegangen werden. Das wird sich auch in den nächsten Jahren so halten, da immer mehr Singlehaushalte auf den Markt drängen und im Gegenzug zu wenig bezahlbare Wohnungen neu gebaut werden.

Bedenkt man auch die Problematik der zukünftigen Altersversorgung mit ständig sinkenden Rentenansprüchen, ist der Kauf einer Wohnung -gerade in jungen Jahren- der bessere Weg als Miete zu zahlen. Und das für nichts!

Danke für deinen Hinweis. Ich habe ein weiteres Tabellenblatt "Miete mit Staffel" hinzugefügt, bei dem sich die Miete um 10 % alle 3 Jahre (wie vorgeschlagen) erhöht.

Dann kommen wir auf summierte Mietkosten von ca. 386.000 Euro, was damit teurer als der Kauf wäre.

PS: Jetzt könnte man noch gegenhalten, dass beim Haus Reparatur-/Wartungsarbeiten u.a. mit einzurechnen sind.

Sicherlich ist es richtig, dass sowohl eine Wohnung als auch ein Haus Reparaturkosten als Aufwand haben wird. Bei einer Eigentumswohnung muss berücksichtigt werden, dass mit der regulären Zahlung des Wohngelds auch eine sogenannte Instandhaltungsrücklage enthalten ist, die Kosten von Reparaturen am Gemeinschaftseigentum abdecken.

Kosten die in der Wohnung auftreten sind dann natürlich nicht berücksichtigt. Beim Haus muss der Eigentümer die anfallenden Reparaturen natürlih selber zahlen. Aber mal ehrlich: Macht es nicht Sinn, sein Eigentum auf dem Stand der Dinge zu halten? Sicherlich gibt es viele Zeitgenossen die alles dem Zufall überlassen. Daher sollte man stets eine eigene Rücklage für "unvorhergesehene Ereignisse" ansparen.

Immer vorausgesetzt es ist finanziell möglich, reichen dann schon 100 EUR als Rücklage im Monat. Also immer schön daran denken: wer vorsorgt ist der Herr des Tages!!

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