Unter dem Link "KI schlägt jetzt Menschen bei grundlegenden Aufgaben – neue Maßstäbe sind erforderlich, sagt ein großer Bericht (nature.com)" liest man:
„Systeme der künstlichen Intelligenz (KI), wie z. B. der Chatbot ChatGPT, sind so weit fortgeschritten, dass sie heute die menschliche Leistung bei Aufgaben wie Leseverständnis, Bildklassifizierung und Mathematik auf Wettkampfniveau fast erreichen oder übertreffen, so ein neuer Bericht."
Um dies zu überprüfen habe ich an Chat GPT der Version 3.5 folgende mathematische Frage weit unter Wettkampfniveau gestellt: „Welcher Punkt auf der positiven y-Achse hat von der Geraden mit der Gleichung y=x/2 den Abstand √5?“ Die Antwort einer kostenlosen KI (Chat GPT von Poe) war falsch und wurde auch bei Nachfragen nicht richtig.
Es mag kostenpflichtige, neuere und leistungsfähigere Versionen von Chat GPT geben. Die Entwicklung derartiger Chatbots kostet – wie man liest – mehrere Millionen US-Dollar. Verständlich, dass die Entwickler sich diesen Einsatz zurückholen wollen. Um also befriedigende Antworten auf mathematische Fragen zu erhalten, muss man bereit sein, einen Obolus zu leisten. In unserer Gesellschaft gibt es genügend viele Mitglieder, die lieber eine Leistung bezahlen, als sie selbständig zu erbringen. Ob aber Schulen sich KI kaufen sollten, um – wie immer wieder gefordert – ‚mit der Zeit zu gehen‘, ist vorerst noch offen. Der Einsatz leistungsfähiger Mathematik-Software (z.B. CAS, DGS) in der Schule wurde vor allem von der einschlägigen Industrie gefordert und durch Verfügungen der Bildungsbehörden auf Betreiben der Politik umgesetzt. Warten wir ab, welche Forderungen bezüglich KI auf die Schule zukommen.