Doch ist dieses „Werte der Normalfunktion anpassen“ auch bei einer reinen normalverteilten Zufallsgröße notwendig?
Die Stetigkeitskorrektur ist ausschließlich für diskrete Verteilungen wie der Binomialverteilung. Dort hat man ja nur 2 oder 3 Treffer.
Bei stetigen Zufallsgrößen ist die Stetigkeitskorrektur nicht notwendig.
Bei der Rundung im Lösungsheft ist es keine Stetigkeitskorrektur, sondern weil die davon ausgehen, dass alle Personengrößen nur auf cm genau gerundet gemessen werden.
D.h. nur bei Personen bis max. 1.74499999999 m werden nachher mit 1.74 m registriert, was weniger ist als 1.75.
Wenn man davon ausgehen, dass wir die Größe unendlich genau messen, dann ist aber auch ein Mann mit einer Größe von 1.749999999 m kleiner als 1.75 und müsste auch mit gezählt werden.
Du siehst, das Problem ist die reine Interpretation der Aufgabe und die reine Interpretation der Messgenauigkeit. Solange dieses nicht klar in der Aufgabe angegeben ist, kann man da sonst was hineininterpretieren.
Ich bin kein Fan von Lehrern, die solche Interpretationen ohne nähere textliche Rechtfertigung machen.