> Auch weiß ich, dass sich die Funktion ex-1 durch eine Verschiebung um eine Einheit nach rechts von ex ergibt.
Ja, das sagst du jetzt so einfach. Andererseits kannst du auch argumentieren, dass ex-1 = ex / e1 = 1/e·ex ist (wegen Potenzgesetze und Bruchrechnung). Also entsteht der Graph von ex-1aus dem Graphen von ex durch Stauchung um den Faktor 1/e entlang der y-Achse.
Wie du siehst, ist die anzuwendende Transformation nicht immer eindeutig. Durch algebraische Umformungen kommt man manchmal zu anderen Transformationen als es geometrisch den Anschein macht. Viel schlimmer noch:
> Aber was bewirkt z. B. der Exponent x² gei der e-Funktion, also ex² oder ex²-1?
Manchmal kommt man durch geometrische Überlegungen überhaupt nicht zu einer anschaulischen Transformation. Da hilft dann nur der algebraische Weg:
Bei ex² wird die e-Funktion auf x2 angewendet. Insbesondere ist x2 symmetrisch bezüglich der y-Achse. Also ist auch ex² symmetrisch bezüglich der y-Achse (es ist ja egal ob ich -3 oder 3 für x einsetze). Für positive x wächst x2 anfangst langsamer und ab x=1 stärker als x. Gleiches macht ex²: es wächst um 0 herum langsamer als ex und ab x=1 stärker als ex. Und, wie gesagt, symmetrisch bezüglich der y-Achse. Ein zusätzliches -1 im Exponenten skaliert das wieder. Dieses mal ist es allerdings keine Verschiebung, dazu hätte es e(x-1)2 heißen müssen.