In der Ungleichung
\(\log_a n \leq n\)
hängt das \(N\), ab dem die Ungleichung für alle \(n \geq N\) erfüllt ist, von \(a\) ab. Hat man aber für jedes \(a\) so ein \(N\) gefunden, dann ist \(O(\log_a n) \leq O(n)\) bewiesen. Und zwar wohlgemerkt mit Wahl von \(c = 1\).
Es könnte sich als schwierig erweisen, für jedes \(a\) ein geeignetes \(N\) zu finden. Deshalb sucht man zunächst nur ein \(N\) für den Fall \(a=2\). Hier ist \(N=0\) eine geeignete Wahl. Man zeigt also zunächst nur die Ungleichung
\(\log_2 n \leq n\)
für alle \(n\geq 0\). Und zwar auch hier wohlgemerkt mit Wahl von \(c=1\). Das ist vermutlich der Teil wo ihr vollständige Induktion angewendet habt.
Mit Basiswechel (siehe Satz unten) kann man dann argumentieren: Für alle \(n \geq 0\) gilt
\(\begin{aligned} & & \log_{2}n & \leq n & & |:\log_{2}a\\ & \implies & \frac{\log_{2}n}{\log_{2}a} & \leq\frac{1}{\log_{2}a}\cdot n & & \text{Basiswechsel}\\ & \implies & \log_{a}n & \leq\frac{1}{\log_{2}a}\cdot n\end{aligned}\)
Damit ist \(O(\log_a n) \leq O(n)\) bewiesen mit Wahl von \(c = \frac{1}{\log_2 a}\) und \(N = 0\).
Satz (Basiswechsel). Seien \(p,q>0\) mit \(p\neq1\) und \(q\neq1\) und \(r>0\). Dann ist
\(\begin{aligned} \log_{p}r & =\frac{\log_{q}r}{\log_{q}p} \end{aligned}\)
Beweis. Sei \(x\in\mathbb{R}\) mit \(p^{x}=r\). Dann gilt einerseits
\(\begin{aligned} p^{x} & =r & & |\log_{p}\\\log_{p}\left(p^{x}\right) & =\log_{p}r & & \text{Def. Logarithmus}\\ x & =\log_{p}r \end{aligned}\)
und andererseits
\(\begin{aligned} p^{x} & =r & & |\log_{q}\\ \log_{q}\left(p^{x}\right) & =\log_{q}r & & \text{3. Logarithmusgesetz}\\ x\log_{q}p & =\log_{q}r & & |:\log_{q}p\\ x & =\frac{\log_{q}r}{\log_{q}p} \end{aligned}\).
Also ist auch
\(\log_{p}r=\frac{\log_{q}r}{\log_{q}p}\qquad\qquad\qquad\qquad\qquad\qquad\square\)
Dieser Satz besagt, dass sich die Funktionen
\(x\mapsto \log_p x\)
und
\(x\mapsto \log_q x\)
nur um den konstanten Faktor \(\frac{1}{\log_q p}\) unterscheiden.
logxb = logax/logab
Das stimmt so nicht. Schau noch mal in den Satz zum Basiswechsel rein.