Eine übliche Definition einer Likelihood-Funktion \(L(\theta , x)\) ist$$L(\theta , x) = f_{\theta}(x), $$wobei \(f_{\theta}(x)\) eine Dichte ist, also$$F_\theta(z) = P_\theta ((-\infty , z]) = \int_{-\infty}^zf_\theta(x)\; dx$$
Jetzt fehlt etwas Kontext zu deinem Satz, denn dein angegebener Beweis tut so, als wäre der Likelihood-Quotient für alle \(x\in \mathbb R\) definiert, obwohl in der Voraussetzung \(\Omega \subset \mathbb R\) steht.
Mit obiger Definition der Likelihood-Funktion ist der Likelihood-Quotient zunächst nur für diejenigen \(x \in \Omega\) sauber definiert, für die \(f_\theta(x) >0\) gilt.
Man kann aber den Beweis des Satzes über Grenzwertbetrachtungen bzgl. \(F_\theta\) am Rand von \( \Omega\) auf ganz \(\mathbb R\) ausdehnen.
Die Verteilungsfunktionen sind natürlich monoton wachsend in \(x\) aber für festes \(x\) fallend in \(\theta\). Das steht auch im Satz. Also genauer lesen bitte.
Die Aussage \(F_{\theta_1}(z) \leq F_{\theta_0}(z)\) folgt, indem du Zettel und Stift in die Hand nimmst, und die Ungleichung
$$\frac{F_{\theta_1}(z)}{F_{\theta_0}(z)} \leq \frac{1-F_{\theta_1}(z)}{1-F_{\theta_0}(z)}$$
nennerfrei machst, indem du mit \(F_{\theta_0}(z)\cdot (1-F_{\theta_0}(z))\) multiplizierst, ausmultiplizierst und vereinfachst.
Hier noch ein konkretes Beispiel für den Satz:
$$\Theta = (1,\infty),\:\: \Omega = (0,1)$$$$f_\theta(x) = \theta\cdot x^{\theta -1} \text{ für } x\in (0,1),\: f_\theta(x) = 0 \text{ sonst }$$
Einfach mal die Graphen von \(f_\theta\) und \(F_\theta\) anschauen.