0 Daumen
749 Aufrufe

blob.png

Text erkannt:

Sei \( f(x):=\frac{a x+b}{c x+d} \), mit \( a \neq 0, c \neq 0 \) und \( a d-b c \neq 0 \). Bestimmen Sie den größtmöglichen Definitionsbereich von \( f \). Ist \( f \) dort injektiv und/oder surjektiv?

Bitte um Hilfe bei dieser Aufgabe.
Theoretisch ist dabei ja nur wichtig das der Nenner nicht 0 wird. Also muss cx > d oder cx < d sein oder?


Danke für die Hilfe.

Lg

Avatar von

3 Antworten

+1 Daumen
 
Beste Antwort

Aloha :)

Wegen \((a,c\ne0)\) können wir den Funktionsterm wie folgt umformen:$$f(x)=\frac{ax+b}{cx+d}=\frac{a\left(x+\frac ba\right)}{c\left(x+\frac dc\right)}=\frac ac\cdot\frac{x+\frac ba}{x+\frac dc}=\frac ac\cdot\frac{\left(x\pink{+\frac dc}\right)+\frac ba\pink{-\frac dc}}{x+\frac dc}$$$$\phantom{f(x)}=\frac ac\left(1+\frac{\frac ba-\frac dc}{x+\frac dc}\right)=\frac ac\left(1+\frac{\frac{bc-ad}{ac}}{x+\frac dc}\right)\color{blue}=\frac ac\left(1-\frac{ad-bc}{ac\,x+ad}\right)$$Wegen \((ad-bc\ne0)\) ist der Zähler von Null verschieden, sodass \(f(x)\ne\frac ac\) gilt.

zu 1) Definitionsbereich

Kritsich ist hier eine mögliche Division durch Null. Wir müssen also den Fall \((xc+d=0)\) oder umgeformt den Fall \((x=-\frac dc)\) ausschließen:$$D=\mathbb R\setminus\left\{-\frac dc\right\}$$

zu 2) Injektivität

Eine Funktion ist injektiv, wenn jedes Element der Zielmenge höchstens 1-mal getroffen wird. Wir nehmen daher an, ein Funktionswert wird zwei Mal getroffen und zeigen, dass dies nur dann der Fall ist, wenn die Argumente der Funktion gleich sind.

$$f(x)=f(y)\implies\frac ac\left(1-\frac{ad-bc}{ac\,x+ad}\right)=\frac ac\left(1-\frac{ad-bc}{ac\,y+ad}\right)$$$$\phantom{f(x)=f(y)}\stackrel{\cdot\frac ca}{\implies}1-\frac{ad-bc}{ac\,x+ad}=1-\frac{ad-bc}{ac\,y+ad}$$$$\phantom{f(x)=f(y)}\stackrel{-1}{\implies}-\frac{ad-bc}{ac\,x+ad}=-\frac{ad-bc}{ac\,y+ad}\stackrel{\cdot(-1)}{\implies}\frac{ad-bc}{ac\,x+ad}=\frac{ad-bc}{ac\,y+ad}$$$$\phantom{f(x)=f(y)}\!\!\!\!\stackrel{\text{(Kehrwerte)}}{\implies}\frac{ac\,x+ad}{ad-bc}=\frac{ac\,y+ad}{ad-bc}\stackrel{\cdot(ad-bc)}{\implies}ac\,x+ad=ac\,y+ad$$$$\phantom{f(x)=f(y)}\stackrel{-ad}{\implies}ac\,x=ac\,y\stackrel{\div(ac)}{\implies}x=y$$

Die Funktion ist also injektiv\(\quad\checkmark\)

zu 3) Surjektivität

Eine Funktion ist surjektiv, wenn jedes Element der Zielmenge mindestens 1-mal getroffen wird. Da hier keine Zielmenge angegeben ist, können wir über die Surjektivität keine gesicherte Aussage treffen.

Gehen wir davon aus, dass ganz \(\mathbb R\) als Zielmenge gemeint ist, wäre die Funktion nicht surjektiv, denn wir haben ja oben bereits festgestellt, dass \(f(x)\ne\frac ac\) ist.

Avatar von 152 k 🚀

Wow. Das ist sehr ausführlich. Vielen Dank.
Ist alles verständlich. Nur würde ich nicht darauf kommen den Funktionsterm so umzuformen o.O

0 Daumen

Es muss gelten:

cx+d ≠0

x ≠ -d/c

ad≠bc

a≠ (bc)/d

d≠ (bc)/a

b≠ (ad)/c

c ≠ (ad)b

D= R\{0,(bc)/d, (bc)/a,(ad)/c,(ad)b }

Avatar von 39 k

Also reicht R / {-d/c} nicht wie beim unteren Kommentar?
Warum darf a nicht (bc)/d werden

@ggT:

In der Einschränkung des Definitionsbereiches sollten x-Werte stehen, für die die Funktion f nicht definiert ist.

x darf durchaus 0 sein.

x darf auch (spezielle Konstellationen ausgenommen) (bc)/d sein

usw.

0 Daumen
Theoretisch ist dabei ja nur wichtig das der Nenner nicht 0 wird. Also muss cx > d oder cx < d sein oder?

Ja, und wegen \(c \ne 0\) wird der Nenner genau für \(x=-\frac{d}{c}\) null, sodass $$D_{\textrm{max}}=\mathbb{R}\setminus\left\{-\frac{d}{c}\right\}$$ sein muss.

Avatar von 27 k

Danke für die schnelle Antwort!


Bez. Injektivität und Surjektivität.
Injektivität kann ich das einfach beweisen indem ich folgendes zeige?

Wenn f(x) = f(y) dann ist x = y. Also (ax+b)/(cx+d) = (ay+b)/(cy+d) .


Wie gehe ich bez. Surjektivität vor?


Bzw. habe ich mit 0 ein Gegenbeispiel ? 0 wird ja in der Wertemenge eigl. nie getroffen für R/ {-(d/c} → R

0 wird sehr wohl angenommen, und zwar für x=-b/a.

Stimmt. Hätte einfach den Zähler umformen müssen ^^.

Ist mein Beweis bez. Injektivität richtig? Wie kann ich die Surjektivität beweisen bzw. widerlegen?

Hinweis: Die Funktion besitzt die waagerechte Asymptote y=a/c. Dieser Wert wird nicht angenommen.


Würde man auf \( a d-b c \neq 0 \) verzichten, wäre im Fall \( a d-b c =0 \) die Funktion konstant f(x)=a/c.

Mein Beweis zur Injektivität stimmt also?

Zwecks Surjektivität verstehe ich noch nicht ganz y=a/c .

Das eine Lineare Funktion rauskommt wenn die Einschränknung ad-bc ungleich 0 wegfällt verstehe ich.

Also wird genau der Wert den ich bekomme bei ad-bc=0 nicht in der Wertemenge getroffen?

Versuche doch mal, die Gleichung \(\frac{a x+b}{c x+d} =\frac{a}{c}\) zu lösen, ohne gegen die vorgegebenen Beschränkungen der Parameter zu verstoßen.

Ich kann diese Gleichung nicht lösen ohne gegen die ad-bc ungleich 0 Voraussetzung zu verletzen.

Also habe ich mit a/c einen Wert den ich nie erreichen kann. Alles klar. Besten Dank.

Mein Beweis zur Injektivität (weiter oben) stimmt?

Darf ich auch noch fragen wie du auf den Wert a/c gekommen bist? . Einfach Erfahrung oder hast du eine Methode?

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community