Was ich jetzt sage ist bestimmt sehr kontraproduktiv: in der Vorlesung sind die Professoren auch eher nachlässig mit den Pfeilen (es geht ja nur um den Überblick), mir wurden bei den Hausaufgaben noch nie Punkte für vergessene Einheiten abgezogen, solange die Einheiten am Endergebnis dran stehen.
Aber! Es ist sehr wichtig, dass man im Hinterkopf behält, dass Mathematik eine sehr genaue Sprache ist, WENN man sie richtig spricht. Im Prinzip kann man sich über einen mathematischen Beweis mit Menschen aus aller Welt verständigen, denn alle verwenden die selben Symbole. Dafür ist es aber notwendig, dass man sehr genau (manche würden es vielleicht kleinlich nennen) ist. Die kleinste Abweichung von der Norm kann möglicherweise der falsche Leser in die falsche Schublade einordnen und dann begreift er überhaupt nicht mehr, worum es eigentlich geht.
Ein Beispiel (hat nichts mit Pfeilen zu tun, aber mit mangelnder Beschriftung):
Im Bereich der Differentialgleichungen sucht man Funktionen, deren Ableitungen gewisse Bedingungen erfüllen, z.B. x''(t) = 0. Die Lösung ist dann die Funktion x(t), die man z.B in einem Diagramm mit den Achsen x und t aufzeichnen kann.
Häufig zeichnet man aber eher ein sogenanntes Phasenporträt, dass x' und x gegeneinander aufträgt, t bleibt dabei völlig außen vor. Wenn man aber eines von beiden zeichnet und die Achsen nicht beschriftet, ist völlig unklar, was man eigentlich aussagen möchte.