Es gibt keinen Grund - außer sauberer Konvention - wieso die Wurzel von \(9\) nicht auch \(-3\) sein könnte. Beide Werte bieten sich an. In den komplexen Zahlen wird es noch klarer, dass es keine "eindeutig beste Wahl von \(\sqrt{z}\)" geben kann. Als Makro gesehen könnte es durchaus Sinn machen, die Zeichenkette \(\sqrt{9}\) als das gleiche wie \(\pm3\) zu interpretieren.
Aber: Möchtest du eine Wurzelfunktion haben, muss jeder legale Input genau einen Output haben. In dem Moment, wo dein Tutor "Wurzelfunktion" sagt, macht \(\sqrt{9}=\pm3\) keinen Sinn mehr. Das ist auch die absolute Standardherangehensweise an Wurzeln. Wenn du nichts sehr eindeutiges in der Vorlesung gehört hast, was dieser Ansicht widerspricht, dann solltest du davon ausgehen, dass Wurzeln auch bei dir Funktionen sind. Ich würde also eher davon ausgehen, dass dein Tutor hier im Unrecht liegt, als die ganz kleine Chance anzunehmen, dass in eurer Vorlesung genau solch ein gekünstelter Kontext eingeführt wurde, sodass \(\sqrt{9}=\pm3\) eine korrekte "Gleichung" (eher: ein korrektes Makro) ist.