Für dich eine kleine Anekdote . ===> Werner Martienssen wusste, wo uns der Schuh drückt .
Jedes Jahr im " Adpfent " ( ===> Gerhart Polt; de Frankfotter kennt ja ganz tippisch des Wort mit die fümpf " TZ " ; " Mortzatzventzkrantzkertze " )
lag eine Knobelaufgabe aus, von der ich erst im Beruf erfahren sollte, dass ein Prof am CERN sie erdacht hatte . Dieser betrachtete sie als sein geistiges Eigentum und hatte allen Profs und Assistenten untersagt, Lösungen weiter zu geben .
( Es handelt sich um einen Wettlauf " a la Grimm " zwischen Hase und Igel . )
Die Geschichte eines dreifachen Rekordes; noch den selben Abend habe ich sie integriert . Etwa ein Jahr später dämmerte mir, dass man so Gleichungen als DGL bezeichnet und das Lösungsverfahren als " Trennung der Veränderlichen "
Dann gab ich den Zampano im Matheunterricht bei einem Lehrer, der natürlich null Durchblick hatte . Noch besser waren meine Erlebnisse bei meinem Auftritt im ersten Semester in der Uni; wenn du Lust hast, erzähle ich dir die damaligen Ereignisse ausführlich . Noch lange habe ich davon gezehrt.
Du kannst praktisch davon ausgehen: Keiner meiner Kommilitonen hatte auch nur irgendeine Anstrengung unternommen . Martienssen lud uns ein zu einer Semesterabschlusskneipe . Hier bot sich mir das selbe Bild; kein Student hatte sich irgendwelche Gedanken gemacht .
Selbst Bier Trinken fiel ins Wasser - soll mal noch einer behaupten, es gebe da zu wenig Physikstudentinnen . Ich fand mich eingekeilt zwischen zehn Dämlichkeiten, die alle Panik hatten, wenn sie einen über den Durst trinken, fallen sie unangenehm bei Herrn Professor auf; die Damen nötigten mich , UM DIE NÄCHSTE TASSE KAFFEE ZU WÜRFELN . Irgendeine andere Art von Konversation KAM NICHT ZU STANDE .
Martienssen wie gesagt kannte unsere Sorgen . In jener Kneipe verkündete er, während der Semesterferien fänden jeden Sonnabend Morgen Ferienkurse statt
( nicht ungeschickt; auf diese Weise wird den Studenten vermittelt, dass es ohne Arbeiten in den Semesterferien nicht geht. Was nun meine Wenigkeit anlangt - ich saß ganztägig täglich von 8 h - 20 h in der Seminarbücherei, unterbrochen nur durch die Mensa. )
Auf diese Weise würden wir seine sämtlichen Herren kennen lernen; und am Beginn des 2. Semesters seien wir herzlich eingeladen, uns in die Übungsgruppe unserer Wahl einzutragen.
Und damit komme ich zum Nablaoperator - warum ich das überhaupt erzähle. Da war Wolf Groß, ein absolutes Genie . Retorisch war der gut drauf und hatte den Laden stets voll im Griff . Er war auch der einzige, der jeden Tag rasiert mit Anzug und Krawatte antrat . Sein Programm: Er werde uns die ganzen Nabla Rechenregeln erklären, die normal in keinem Buch erklärt sind so wie z.B.
rot ( A X B )
Du musst dir jetzt vorstellen. Mit Beginn des 2 . Semesters war die durchschnittliche Mannschaftsstärke pro Gruppe 40 Mann. Und Groß hatte nur vier; nur deshalb bekam er sieben zusammen, weil ich bei meinen Freunden Werbung machte ...
Was mir besonders schwer fiel: Groß seine Alfadominanz; ganz gegen meine Gewohnheit redete ich, wann ER wollte und nicht, wann ich wollte ...
Und dann kam unausbleiblich sein Nabla Lieblingstema . Groß
" Ja schön . div ( rot ) = 0 . Aber das braucht ja niemand - jeden Falls fast nie . Normal benutzen Sie den Umkehrschluss:
WEIL div ( B ) = 0 , deshalb existiert ein Stammpotenzial A mit B = rot ( A )
An die Damen und Herren Matematiker und solche, die es werden wollen .
Hier handelt es sich um eine EXISTENZbehauptung, für die Sie den EXISTENZbeweis zu erbringen haben. "
Kennst du ===> Antonio Damasio und seine ===> Amygdala ? die experimentelle Widerlegung der Utoipie ===> Mr. Spock von der Enterprise.
Also mein Mandelkern scheint jeden Falls top fit zu sein .
Welcher Schlagabtausch zwischen Griß und seiner Gruppe geht jetzt ab?
Ich musste so lachen; weil es kam alles genau so paradox, wie ich es voraus gesehen hatte. Bitte erst raten - dann weiter lesen.
Zwischenrufe der Gruppe
" Und? Wie würden SIE es beweisen? "
( Immer die Schuld bei anderen suchen ) Groß
" Wieso ich? Keine Ahnung . Fragen Sie doch nicht mich. Ehrlich; ich habe sogar in der Literatur gesucht und bis Heute nichts gefunden.
Aber die Notwendigkeit dieses Existenzbeweises nicht gesehen zu haben. Den Vorwurf kann ich Ihnen nicht ersparen ... "