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Hey ich brauche Hilfe bei einer Mathehausaufgabe. Ich brühte jetzt schon seit 3 Stunden an dieser einen Aufgabe und bekomme es nicht hin :(
Die Aufgabe lautet wie folgt:

Erstelle eine Funktionsgleichung anhand folgender Wertetabelle. Überlege dir, welche Werte als x und welche als y geeignet sind.

Wertetabelle:
 

Wassertiefe w in cm34567
Einfallswinkel α in Grad4565758082,5

Über eine Antwort würde ich mich wirklich extrem freuen :D

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Warum ändert sich eigentlich der Einfallswinkel, wenn die Tiefe zunimmt? Einfallswinkel von Licht? DOer worum geht es?

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Beste Antwort

Grundsätzlich ist es völlig gleichgültig, welche Größe man für die x-Werte und welche man für die y-Werte nimmt. Sofern die Werte in der Tabelle einen funktionalen Zusammenhang zulassen, sofern also zu verschiedenen Werten der einen auch verschiedene Werte der anderen Größe gehören, kann man sowohl eine Funktion in Abhängigkeit von der einen als auch von der anderen Größe aufstellen.

Vorliegend kann man also z.B. eine Funktion

Einfallswinkel ( Wassertiefe ) = [ Funktionsterm mit Wassertiefe als Variable ]

genausogut aber auch eine Funktion

Wassertiefe ( Einfallswinkel) = [ Funktionsterm mit Einfallswinkel als Variable ]

aufstellen.

Ich würde die Auswahl, sofern sie nicht vorgegeben ist, nach pragmatischen Gesichtspunkten vornehmen: Es ist in der Regel einfacher, aus kleinen Werten größere auszurechnen als umgekehrt. Außerdem ist die Folge der Werte der Wassertiefe schön gleichmäßig und daher auch gut als x-Werte geeignet.

Ich würde daher die Größe "Wassertiefe" für die x-Werte und die Größe "Einfallswinkel" für die y-Werte wählen, also eine Funktion

Einfallswinkel ( Wassertiefe ) = [ Funktionsterm mit Wassertiefe als Variable ]

bzw. mit den Bezeichnungen in der Wertetabelle eine Funktion

α ( w ) = [ Funktionsterm mit w als Variable ]

aufstellen.

 

Zu dieser Funktion selber:
Natürlich kann man es so machen wie HGF: Mann nimmt die Werte und bastelt eine Polynomfunktion höchstmöglichen Grades daraus zusammen (HGF möge mir diese etwas respektlose Formulierung verzeihen ...  :-) ).

Eine solche Funktion hat die Eigenschaft, dass sie für alle vorgegebenen x-Werte die dazugehörenden y-Werte liefert, also in soweit die Aufgabenstellung erfüllt und daher in diesem Sinne eine korrekte Lösung ist.

Eine solche Funktion hat aber auch die Eigenschaft., dass sie für andere als die vorgegebenen Punkte in der Regel völlig nutzlose Werte liefert, die mit dem physikalischen Zusammenhang hinter den angegebenen Werten nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Daher ist eine solche Funktion in der Regel überhaupt nicht dazu zu gebrauchen, für andere als die vorgegebenen Wassertiefen den Einfallswinkel wenigstens grob abzuschätzen.

Schaut man sich mal den Graphen von HGFs Funktion an:

https://www.wolframalpha.com/input/?i=-0.104x^4%2B2.708x^3-27.396x^2%2B129.792x-162.5

dann sieht man, dass der Einfallswinkel ab einer Wassertiefen von etwa 8 cm ein Maximum hat und danch wieder abnimmt und für Wassertiefen von mehr als etwa 11,5 cm sogar negativ wird. Ob das wohl sinnvoll ist ...? Es ist doch eher anzunehmen, dass der Einfallswinkel für zunehmende Wassertiefen immer größer wird und vielleicht sogar gegen einen bestimmten endlichen Wert geht.

Schaut man sich die Tabelle mal etwas genauer an, dann sieht man vielleicht, dass sich die Differenzen der benachbarten Werte der Einfallswinkel von Schritt zu Schritt halbieren!
Zwischen dem ersten und dem zweiten Wert liegen 20 Grad, zwischen dem zweiten und dem dritten Wert 10 Grad, dann 5 Grad, dann 2,5 Grad ... Da sollten doch alle Alarmglocken anfangen zu läuten! ... :-)

Offensichtlich gilt (Gleichung 1):

$$\frac { { x }_{ n+1 }-{ x }_{ n } }{ { y }_{ n+1 }-{ y }_{ n } } ={ \frac { { 2 }^{ n-1 } }{ 20 }  },n=1,2,...$$

also z.B. für die ersten beiden Werte (n=1):

$$\frac { { 4-3 } }{ { 65-45 } } =\quad { \frac { { 2 }^{ 0 } }{ 20 }  }=\frac { 1 }{ 20 }$$

und für die nächsten beiden Wertepaare:

$$\frac { { 5-4 } }{ 75-65 } =\quad { \frac { { 2 }^{ 1 } }{ 20 }  }=\frac { 1 }{ 10 }$$

Aus Gleichung 1 lässt sich eine rekursive Funktionsgleichung herleiten, indem man nach yn+1 auflöst:

$$\frac { { x }_{ n+1 }-{ x }_{ n } }{ { y }_{ n+1 }-{ y }_{ n } } ={ \frac { { 2 }^{ n-1 } }{ 20 }  }$$$$\Leftrightarrow \frac { 20({ x }_{ n+1 }-{ x }_{ n }) }{ { 2 }^{ n-1 } } ={ y }_{ n+1 }-{ y }_{ n }$$$$\Leftrightarrow { y }_{ n+1 }=\frac { 20({ x }_{ n+1 }-{ x }_{ n }) }{ { 2 }^{ n-1 } } +{ y }_{ n }$$

und da die Differenz der x-Werte konstant gleich 1 ist:

$$\Leftrightarrow { y }_{ n+1 }=\frac { 20 }{ { 2 }^{ n-1 } } +{ y }_{ n }$$

Setzt man als Startwert y1 = 45

so beschreibt diese Funktion genau die in der Wertetabelle angegebenen Werte.

Darüber hinaus streben die Funktionswerte für gegen unendlich gehende Wassertiefen gegen einen endlichen Grenzwert für den Einfallswinkel (85 Grad), was mir, obwohl ich die dahintersteckende physikalische Gegebenheit nicht kenne, irgendwie sinnvoll erscheinen will.

Aus der rekursiv definierten Funktion erhält man (nach etwas Jonglage mit den Indexen und Anwendung der Partialsummenformel der geometrischen Reihe) schließlich die folgende Funktion (ich verwende die in der Wertetabelle angegebenen Bezeichnungen α für den Einfallswinkel und w für die Wassertiefe):

$$\alpha (w)=45+20*(2-{ 0,5 }^{ w-4 })=85-20*{ 0,5 }^{ w-4 }$$

Avatar von 32 k
Ich verstehe, was du machen willst, aber irgendetwas ist noch im Argen, denn

α(3) = 85 - 20 *0,5^3 = 82,5  ≠ 45

α(4) = 85 - 20 *0,5^4 = 83,75 ≠ 65 usw.

Es scheint mir, als ob die Folge irgendwie verrutscht ist.

P.S.: "Grundsätzlich ist es völlig gleichgültig, welche Größe man für die x-Werte und welche man für die y-Werte gilt.", kann nur ein Mathematiker sagen. ;)

Di hast völlig recht. Ich hatte recht lange an der Antwort geschrieben und zum Ende hin wurde mir die Zeit etwas knapp. Da sind Fehler beinahe vorprogrammiert.

Der Exponent zu 0,5 muss nicht w sondern w - 4 sein. Ich werde es in meiner Antwort korrigieren.

Toll, dass du alles durchgelesen hast - und danke für den Hinweis!

Zu dem Zitat:

Am Ende hätte natürlich das Wort "nimmt" stehen sollen und nicht das Wort "gilt".

Und mit deiner Behauptung, nur ein Mathematiker könne so etwas sagen, hast du in meinem Falle zwar nicht voll ins Schwarze getroffen, wohl aber nur recht knapp daneben :-)

Ich denke gerade darüber nach, wie man die -75° bei w=1 interpretieren könnte, aber dazu fehlen wohl die Informationen, welches Phänomen wir hier vorliegen haben. Vielleicht kann sich Leona97 noch einmal dazu äußern.
Hallo JotEs,

ich hänge grad bei einem ähnlichen Problem und deine Lösung scheint mir ideal zu sein, aber meine Aufgabe geht nicht von der Schule aus, ich bin erst in der 8. Klasse und versteh leider nicht so richtig wie du darauf kommst :(
Könntest du vielleicht versuchen das nochmal für doofe zu erklären? :)

LG ClaraO
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Für die x-Werte musst du immer die Größe nehmen, die nicht von der anderen abhängig ist. In deinem Fall sollte dies die Wassertiefe sein.

Somit wären 5 Punkte deiner Funktion f(x) mit x- und y-Wert bekannt.

Mit 5 Punkten kannst du ein Polynom 4.Grades (f(x) = ax4 + bx3 +cx2 + dx +e) genau definieren.

Du setzt also alle deine 5 Punkte einmal in die Gleichung für dein gesuchtes Polynom ein:

f(3) = a*34 + b*33 + c*32 + d*3 + e = 45

f(4) = a*44 + b*43 + c*42 + d*4 + e = 65

f(5) = a*54 + b*53 + c*52 + d*5 + e = 75

f(6) = a*64 + b*63 + c*62 + d*6 + e = 80

f(7) = a*74 + b*73 + c*72 + d*7 + e = 82,5

Es ergibt sich ein lineares Gleichungssystem mit 5 Gleichungen und 5 Unbekannten.

Dies musst du lösen. (Vielleicht darf dir ja der Taschenrechner dabei helfen)

Lösung ist: a = -0,104  b = 2,708  c = -27,396  d = 129,792  e = -162,5

Damit ist deine gesuchte Funktion: f(x) = -0,104x4 + 2,708x3 - 27,396x2 + 129,792x - 162,5

Avatar von 3,2 k

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