Warum ist die Linearfaktordarstellung von ganzrationalen Funktionen eindeutig?
Sind p und q Polynomfunktionen mit
q(x) = p(x)·(x-x0),
dann ist x0 Nullstelle von q.
Ist auch
q(x) = p'(x)·(x-x1),
dann ist x1 Nullstelle von q.
In der Linearfaktordarstellung von q kommen also nur die Nullstellen von q vor.
Falls es also eine Linearfaktordarstellung von q gibt, dann ist sie eindeutig.
wie kann man erklären, dass man jede ganzrationale Funktion auch als Linearfaktoren schreiben kann?
Das kann man nur dann, wenn die ganzrationale Funktion hinreichend viele Nullstellen hat (inklusive Vielfachheiten). Bei ganzrationalen Funktionen über ℝ ist das nicht immer der Fall, bei ganzrationalen Funktionen über ℂ jedoch schon.
Fürt man die Polynomdivision
(ax³ + bx² + cx + d) : (x-e)
aus, dann bekommt man
(ax³ + bx² + cx + d) = (x-e)(a'x² + b'x + c') + d'.
Ist jetzt e eine Nullstelle von (ax³ + bx² + cx + d), dann ist
(ae³ + be² + ce + d) = 0
und
(x-e)(a'x² + b'x + c') + d' = (e-e)(a'e² + b'e + c') + d'
Also ist dann auch
0 = (e-e)(a'e² + b'e + c') + d'.
Wegen e-e = 0 ist (e-e)(a'e² + b'e + c') = 0, also muss dann auch d' = 0 sein.
Teilt man also ein Polynom dritten Grades durch den zu einer Nullstelle passenden Linearfaktor, dann bleibt kein Rest.
Das kann man auf Polynome höheren Grades verallgemeinern.