Hallo,
Du hast einige wichtige Ansätze zusammengetragen. Ich würde es etwas konkreter aufschreiben.
Zunächst: Es geht nicht um "kompakte Funktionen", sondern um den Satz: Ein stetige Funktion auf einem kompakten Definitionsbereich nimmt Maximum und Minimum an.
Weil die Werte \(|P(x)|\) für große \(|x|\) beliebig groß werden, kann man sich auf eine kompakte Teilmenge beschränken. Das kann man etwa so genauer notieren - ich betrachte nur den Fall \(a_n>0\):
Definiere: \(D:=\{x \in \mathbb{R} \mid P(x) \leq a_0\}\). Dann gilt:
1. D ist nicht leer; denn \( 0 \in D\) wegen \(P(0)=a_0\)
2. D ist abgeschlossen. Das ist eine allgemeine Eigenschaft stetiger Funktionen, die Ihr wahrscheinlich mal besprochen habt.
3. D ist beschränkt. Hier kommen jetzt die Eigenschaften des Polynoms zum Tragen: Wenn D nicht beschränkt wäre, dann gäben es eine Folge \((x_j)\) in D mit \(|x_j| \to \infty\). Es gilt für \(x \neq 0\)$$P(x)=\sum_{k=0}^na_kx^k=x^n(a_n+\sum_{k=0}^{n-1}a_kx^{k-n})$$
Wenn jetzt \(|x| \to \infty\), dann geht die Summe in der Klammer gegen 0 und die Klammer gegen \(a_n\). Für hinreichend große j haben wir also
$$P(x_j) \geq 0.5a_nx^n_j \to \infty$$
Das widerspricht aber der Definition von D.
Damit ist D nichtleer, abgeschlossen und beschränkt, also kompakt. Und P besitzt auf D ein Minimum. Das ist auch ein globales Minimum für P; denn außerhalb von D sind alle Funktionswerte \(P(x)>0\).
Gruß Mathhilf