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Ich hätte einmal eine allgemeine Frage:

Muss man im Mathestudium (Erstsemester) für die Klausuren alle Aufgaben von den wöchentlichen Übungsblättern verstanden haben bzw. können? Oder ist es besser, wenn man lieber allgemeinere Sachen lernt

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Es spricht nichts dagegen, beides zu können.

Der Zweck einer Klausur ist es, herauszufinden, wer das kann was vorgelesen und geübt wurde.

Und wer Gelegenheit bekommen soll, dasselbe nochmals vorgelesen zu bekommen und zu üben.

Wer die Übungsaufgaben selbst rechnet (im Unterschied zu: Lösungen anderer nachvollzieht), der merkt, dass er dabei automatisch "allgemeines" lernt. Das ist nämlich der Sinn von Übungsaufgaben.

Hätte man nicht besser ausdrücken können! Danke!

Hallo,

es ist sinnvoll, mit anderen Leuten zusammen zu arbeiten.

Ich habe ab dem 2. Semester mit einem Kommilitonen zusammen gearbeitet, mit dem ich mich bei der Ausgabe der Übungszettel getroffen habe. Wir haben abgemacht, wer welche Aufgaben bearbeiten oder die Lösung beschaffen muss. Am Tag vor der Abgabe haben wir uns dann gegenseitig die Lösungen erklärt.

Dadurch hatten wir praktisch nur die Hälfte der Arbeit und haben trotzdem etwas gelernt.

Wenn man versucht alles selbst zu bearbeiten, kann es passieren, dass man zu viele Fehler macht und den Übungsschein nicht bekommt.

Welcher Weg für dich am besten ist, musst du aber selbst herausfinden.

:-)

Wenn man versucht alles selbst zu bearbeiten, kann es passieren, dass man zu viele Fehler macht und den Übungsschein nicht bekommt.

Würde ich so nicht unterschreiben.

Aber ja, der Austausch ist auch ein guter Punkt. Man sollte sich aber dennoch mit allen Aufgaben auseinandersetzen. Und wenn es wirklich nur das Anschreiben einer Lösung ist.

Beim Lernen mit anderen sollte man darauf achten, dass alle annähernd das gleiche Niveau haben. Andererseits habe ich sehr gut davon profitiert, den dummen Leuten alles 5 mal zu erklären, weil ich dann sichergehen konnte, dass ich es verstanden habe. Allerdings waren sie dann meist nicht in der Lage, dir etwas zu erklären, wenn du mal nichts verstanden hast. Daher ist da ein gutes Gleichgewicht besser.

Wenn man versucht alles selbst zu bearbeiten, kann es passieren, dass man zu viele Fehler macht und den Übungsschein nicht bekommt.

Nein, nicht wenn man es versucht. Und man sollte es auf jeden Fall versuchen.

Richtig ist (mMn): Wenn man alles selbst bearbeitet, ohne Kontrolle/Austausch mit anderen, dann kann das obige passieren.

Wichtig ist der Austausch mit anderen. Vorher aber sich selbst mit den Aufgaben beschäftigen. Wenn man eine Lösung hat, den anderen erklären (wenn man das nicht kann, hat man es selbst noch nicht verstanden). Das Niveau der anderen ist dabei gar nicht so wichtig - denn es hilft auf jeden Fall die eigenen Gedanken zu verbalisieren (daher hilft es auch es von-Mathe-Ahnungslosen aus dem privaten Umfeld zu erklären - es muss die ja nicht interessieren, sie müssen nur zuhören). Dabei bemerkt man manche Fehler schon selbst. Bei tieferen Fehlern braucht man gute Kommilitonen, oder man geht in Sprechstunden/Tutorien.

Man muss im Mathestudium (Erstsemester) für die Klausuren so viel von den wöchentlichen Übungsblättern verstanden haben, wie irgend möglich. Wenn das nicht reicht, um Klausuren mit Erfolg zu schreiben, ist man vermutlich im falschen Studiengang.

Schon deine Frage legt die Vermutung nahe, dass du nach Wegen suchst, dir das Mathestudium so einfach wie möglich zu gestalten. Das wäre aber gerade in Mathematik keine gute Voraussetzung, um am Ende einen Bachelor oder Master zu machen. Den Königsweg zur Mathematik gibt es nicht.

3 Antworten

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Man muss nicht alles haarklein verstanden haben. Hier einige Tipps:

- Rechenaufgaben immer selbst rechnen und die gängigen Rechenverfahren beherrschen. Das geht nur durch Übung. Dabei insbesondere auf besondere Regeln achten, zum Beispiel Anwendung der binomischen Formeln.

- grundlegende Beweisprinzipien verstehen. Was ist ein direkter, was ein indirekter Beweis? Wie funktioniert eine vollständige Induktion. Hier besonders auf die Präzision beim Aufschreiben achten. Einfache Beweise sollten dann auch leicht von der Hand gehen, wenn man die Idee dahinter verstanden hat. Das gilt auch für Klausuren. Bspw. das Prüfen von Vektorraumaxiomen.

- die zentralen Aussagen und Sätze der Vorlesung kennen und anwenden können, z.B. Zwischenwertsatz, Dreiecksungleichung etc. Die Beweise muss man nicht im Detail können. Eine grobe Beweisskizze ist hilfreich für ähnliche Beweise. Später in mündlichen Prüfungen wird nur nach Beweisskizzen gefragt.

- die Logik der Mathematik und deren Notation verstehen. Ordnung ist das halbe Leben. Wenn man mit mathematischen Formulierungen nichts anfangen kann, wirds irgendwann schwierig. Schon erlebt, dass Leute nicht wissen, was \( x \in (-1;1) \) zu bedeuten hat und wo der Zusammenhang mit \( |x| < 1 \) besteht.

- Immer Spaß und Motivation an der Mathematik haben. Man muss gerne tüfteln und ausprobieren und braucht eine große Frustrationstoleranz. Wer das nicht möchte, studiert sowieso das falsche Fach und wird auch da in höheren Semestern nicht glücklich. Aber genau das ist das, wo man am meisten bei lernt: das Betreiben von Mathematik.

Avatar von 11 k

Danke für die hilfreichen Tipps :)

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Muss man im Mathestudium (Erstsemester) für die Klausuren alle Aufgaben von den wöchentlichen Übungsblättern verstanden haben bzw. können?

Wenn du nicht mal Grundlagen von den Übungszetteln verstehst, dann verstehst du vermutlich auch alle Sachen, die darauf aufbauen nicht und dann ist es fraglich, wie man mit solch einem Nichtwissen später irgendeine Prüfung bestehen will.

Wir haben damals im Studium eine Lerngruppe von 6 Personen gehabt. Wir haben uns nach der Vorlesung meist noch eine Stunde zusammengesetzt, dabei die Dinge vom Tage besprochen und dabei auch die Übungen erledigt.

Mit 6 Personen ist das recht einfach, weil nicht jeder alles bearbeiten muss. Da mir Mathematik eigentlich schon immer recht einfach gefallen ist, konnte ich mich dann auf das Konzentrieren, was ich nicht gut kann. Gleichzeitig habe ich aber denen Geholfen die ein Problem bei Mathe hatten. Wenn ich ein Problem in BWL hatte konnte ich denn die anderen 5 Fragen, ob jemand mir beim Verständnis weiter helfen kann.

Ziel war es, dass jeder am Ende alle Fächer zu 100% versteht und dann auch die Klausur locker bestehen kann.

Natürlich gab das auch in unserem Semester Leute die meinen man kommt auch ohne etwas zu verstehen später durch die Klausur. Aber der Zahn wird den meisten in der ersten Klausur dann schon gezogen.

Avatar von 479 k 🚀

Alles klar

Danke! :)

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Generell ist es besser wenn dus verstehst kommt aber drauf an, hab dozenten gehabt die als prüfung beweise etc aus den übungen rannehmen, aber auch welche wo du einfach nen beweis vorstellen musst den du aussuchen kannst. In Lina hatte ich einen der nur wollte das wir so basenwechsel eigenwerte etc berechnen und nicht wirklich viel komplexes. Ist leider luck abhängig

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Okay danke für die Antwort

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