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Vier Ortszentren liegen auf den Eckpunkten eines Quadrats mit der Seitenlänge 10 km. Zwischen ihnen soll ein Straßennetz angelegt werden, das so aussieht, wie die Abbildung unten zeigt. Ist  die Gesamtlänge aller Straßenstücke minimal, wenn der Straßenabschnitt x die Länge 0 hat?

blob.png

Beantworte die Frage ohne Differentialrechnung und ohne digitale Werkzeuge mit Kenntnis folgender Ungleichungen 34 \sqrt{34} <5,831 und 2 \sqrt{2} >1,414.

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Hallo,

das Minimum liegt bei x≈4.226


das Minimum liegt bei x≈4.226

genauer bei x=10(1133)x = 10\left(1-\frac{1}{3}\sqrt{3}\right)

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Hallo Roland,

ich nehme an. Du willst auf folgendes hinaus:

Die Gesamtlänge für x=0x=0 lässt sich mit der Kenntnis von 2>1,414\sqrt{2}\gt 1,414 abschätzen:L(x=0)=2102>201,414=28,28 L(x=0) = 2 \cdot 10 \cdot \sqrt{2} \gt 20\cdot 1,414=28,28 und weiter kann man sich folgenden Fall vorstellen:

blob.png

oben ist x=4x=4 womit sich ein LL ergibt von:L(x=4)=452+32+4=4(34+1)<46,831=27,324L(x=4) = 4 \cdot \sqrt{5^2 + 3^2} + 4 = 4(\sqrt{34}+1) \lt 4\cdot 6,831 = 27,324

daraus folgt:L(x=4)<L(x=0)L(x=4) \lt L(x=0)demnach kann der Fall x=0x=0 nicht die kürzeste Gesamtlänge sein.


Ein geometrischer Ansatz:

In einem rechtwinkligen Dreieck, welches die Hälfte eines gleichseitigen Dreieck ist, betragen die WInkel 30°30° (gelb) und 60°60° (blau).

blob.png

... und natürlich ist die rote Strecke genau halb so lang wie die lilane.

Mal angenommen, der Punkt PP in obigem Bild ist so positioniert, dass der WInkel zwischen zwei benachbarten Straßen immer 120° ist. Wie verändert sich dann die Gesamtlänge LL, wenn man den Punkt P120°P_{120°} in Richtung der Quadratmitte nach PP^{-} verschiebt?

blob.png

Das Straßenstück P120°DP_{120°}D wird um die Strecke TPTP^{-} länger. Und da TT offensichtlich stets oberhalb der Geraden durch PRPR verläuft, giltTP>RP=12P120°P|TP^{-}| \gt |RP^{-}| = \frac{1}{2}|P_{120°}P^{-}|Da sich das symmetrische Stück APAP^{-} in gleicher Weise verlängert und die Strecke xx nur um P12°P|P_{12°}P^{-}| verkürzt wird, gilt demnachL(P)=L(P120°)+2TPP120°P>L(P120°)+2(12P120°P)P120°P=L(P120°)L(P^{-}) = L\left(P_{120°}\right) + 2\cdot TP^{-} - |P_{120°}P^{-}| \gt L\left(P_{120°}\right) + 2\cdot \left(\frac{1}{2}|P_{120°}P^{-}|\right) - |P_{120°}P^{-}| = L\left(P_{120°}\right)Verschiebt man PP von P120°P_{120°} aus nach links, so dass xx größer wird, auf die Position P+P^{+}, so sieht das so aus:

blob.png

Hier verkürzt sich die Strecke DP120°|DP_{120°}| um den BetragP+T|P^{+}T|. Und diese ist wiederum kleiner als P+R|P^{+}R|. Somit giltL(P+)=L(P120°)2P+T+P+P120°>L(P120°)2(12P+P120°)+P+P120°=L(P120°)L(P^{+}) = L\left({P_{120°}}\right) - 2|P^{+}T| + |P^{+}P_{120°}| \gt L\left({P_{120°}}\right) - 2\left(\frac{1}{2}|P^{+}P_{120°}|\right) + |P^{+}P_{120°}| = L\left({P_{120°}}\right)Folglich liegt im Punkt P120°P_{120°} ein lokales Minimum für die Strecke LL vor, was kleiner ist, als L(x=0)L(x=0). Her wären die Winkel jeweils 90°90° und 135°135°.

Gruß Werner

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... ich hätte noch eine andere Antwort, die ohne die Kenntnis der Wurzeln auskommt. Aber die vielleicht später ...

... ich hätte noch eine andere Antwort, die ohne die Kenntnis der Wurzeln auskommt. Aber die vielleicht später ...

und die habe ich nun hinzu gefügt (s.o.)

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mini.jpg

Minimiert werden soll L=y+x/2L=y+x/2.

Die Dreiecksungleichung liefert L52L\geq 5\sqrt{2}, wobei der

kleinste Wert von LL sich für x=0x=0 einstellt; denn

für x>0x>0 liefert die Dreiecksungleichung L>52L>5\sqrt{2}

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Minimiert werden soll L=y+x/2L=y+x/2.

Eigentlich doch der Ausdruck  4y + x  oder also   L=y+x/4L=y+x/4 .

Ja. Sorry, du hast Recht :(

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Hallo Roland

Ich weiß nicht, was für ein Lösungsweg dir da vorschwebt. Insbesondere sehe ich nicht, wie da etwa der Wert 34 \sqrt{\mathbf{34}}  eine Rolle spielen soll. Von anderen ähnlichen Aufgaben her weiß ich aber, dass bei den "inneren Knotenpunkten" jeweils drei Winkel von 120°  vorkommen müssten. Damit kommt x = 0 natürlich nicht in Frage.

(Hinter solchen Lösungen steckt eventuell auch Differentialrechnung, aber: um zu zeigen, dass x = 0 nicht zu einer minimalen Streckensumme führt, genügt natürlich auch ein einzelnes simples Zahlenbeispiel, zu dessen Auffindung möglicherweise die Betrachtung dienen könnte, dass  52 + 32 = 25 + 9 = 34)

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Hallo rumar, dass bei den "inneren Knotenpunkten" jeweils drei Winkel von 120°  vorkommen müssten, wusste ich nun wieder nicht.

Zu deinem Kommerntar;  Insbesondere sehe ich nicht, wie da etwa der Wert 34 \sqrt{34}  eine Rolle spielen soll.

 34 \sqrt{34} 52+32 \sqrt{5^2+3^2} .

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Die Streckenlänge in Abhängigkeit der Streckenlänge x lautet wie folgt:

L(x) = x + 4·√(52 + (5 - x/2)2)

Wozu jetzt 2 Wurzeln nennen, wenn man einen Taschenrechner zulässt kann man die Streckenlänge für jedes beliebige x näherungsweise notieren.

Für gerade Werte von x ergeben sich natürlich schön gerade Wurzeln, die man über Wurzeltabellen entnehmen könnte. 41 und 29 als Primzahlen sogar direkt. Bei 34 = 2*17 muss man allerdings noch blöd multiplizieren.

x, L(x);
0, 20·√2;
2, 4·√41 + 2;
4, 4·√34 + 4;
6, 4·√29 + 6

Solange die Schüler den Term für L(x) und den Definitionsbereich für x nennen können, sollte das in einem hilfsmittelfreien Teil doch langen.

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