0 Daumen
274 Aufrufe

Ich arbeite mich aktuell durch einen Beweis und habe an einer Stelle Schwierigkeiten diesen nachzuvollziehen.

Seien f und g stetig auf [a,b] und N={x ∈ [a,b] : f(x)≠g(x)} und μ(N)=0, also f und g sind fast überall gleich auf [a,b].

1). Ist dann N offen, da f und g stetig sind?

2). Angeblich folgt daraus dass N die leere Menge sein muss, da man N als Vereinigung von offenen Intervallen Ij schreiben kann und dann gilt: 0 =  μ(N) ≥  μ(∪Ij). Warum soll daraus N= folgen? Es könnte doch auch sein dass das Maß jedes offenen Teilintervalls gleich 0 ist, (beispielsweise wenn μ das Nullmaß ist).

Es würde mich sehr freuen wenn mir jemand helfen könnte zu verstehen warum N in diesem Fall gleich der leeren Menge sein soll. Vielen Dank im voraus!

Avatar von

1 Antwort

0 Daumen

Ich gehe hier von einem regulären oder einem Borel-Maß aus. Sonst erscheint mir das Vorgehen in 2) keinen Sinn zu machen.

Zu 1)
Da \(f,g\) stetig sind, ist auch \(h=f-g\) stetig. Damit ist

\(N = h^{-1}((-\infty,0)) \cup h^{-1}((0,\infty))\)

Stetige Urbilder offener Mengen sind offen. Damit ist N offen.

Zu 2)

Per Voraussetzung ist \(\mu(N)=0\)

Wenn N nichtleer wäre, dann gäbe es wegen der Offenheit von N ein nichtleeres Intervall \(I\subseteq N\). Das hieße aber

\(0<\mu(I) \leq \mu(N) = 0\) Widerspruch!

Avatar von 11 k

Danke, aber warum genau ist 0 < μ(I)? Beim Nullmaß beispielsweise ist

0 = μ(I) auch wenn I ein nichtleeres Intervall ist

Du hast in deiner Frage nichts über \(\mu\) gesagt.

Die zu beweisende Aussage sieht aber sehr danach aus, dass \(\mu\) zum Beispiel mindestens (von außen) regulär oder ein Borel-Maß ist.

Also schau nochmal in deinem Text nach, welche Voraussetzungen \(\mu\) erfüllen soll.

Für das Nullmaß macht die Anknüpfung an topologische Konzepte wie Offenheit gar keinen Sinn.

In dem Buch stand nicht explizit dabei um welches Maß es sich handelt, aber ich habe gelernt, dass man vom Lebesguemaß ausgehen soll.

Kann man dann wiefolgt argumentieren:

N ist eine offene Nullmenge auf [-pi, pi] (das gilt nach Voraussetzung) also kann man N als Vereinigung von Intervallen Ij schreiben. Ij ist entweder offen oder von der Form [-pi, b); [-pi, pi]; oder (b,pi].

0 = μ(N) ≥ μ(Ij) ≥ 0 also muss μ(Ij)=0 für alle j gelten

da alle Ij Nullmengen sind, können sie nicht von der Form [-pi, b); [-pi, pi]; oder (b,pi] (da diese bzgl dem Lebesguemaß keine Nullmenge sind)

Also ist N eine Vereinigung von offenen Intervallen mit Maß Null, und da alle offenen Intervalle mit Maß 0 der leeren Menge entsprechen ist N die leere Menge

Woher [-pi,pi] kommt, ist mir unklar.

Weiterhin ist es nicht notwendig, die offene Menge N zunächst als Vereinigung von in [-pi,pi] offener Intervalle zu bilden.

Es reicht völlig aus (siehe oben meine Antwort), dass eine nichtleere offene Menge ein offenes Intervall \(I\) enthalten muss. Da das Lebesgue-Maß eines nichtleeren offenen Intervalls positiv ist, wäre dann \(0 = \mu(N) \geq \mu(I)> 0\). Widerspruch.

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community