Hi,
der Begriff "harmonische Musik" ist für mich nicht eindeutig definiert. Einerseits könnte er darauf hindeuten, dass die Musik den Regeln der gesamten Harmonielehre entspricht oder aber ganz banal ausgedrückt, lediglich die Sinne verzaubert...
Mathematik findest Du natürlich in Hülle und Fülle!
Als Grundelemente für Deine Kompositionsversuche kommen sofort die Intervalle ins Spiel, die genau den Abstand zwischen 2 gleichzeitig oder nacheinander erklingenden Tönen bestimmen. (Sollte Dir das mathematische Gerüst der Intervalle unklar sein, frag nach, denn es ist immens wichtig!)
Zu den konsonanten, also ruhigen und entspannten Intervallen, die Du nutzen solltest für Dein Vorhaben, gehören die Terz, Quarte, Quinte, Sexte und Oktave. Meiden solltest Du hingegen alle dissonanten, also nach Auflösung strebenden Intervalle, alle verminderten und übermäßigen Primen, Quarten, Quinten und Oktaven.
Dein zweiter, etwas anspruchsvollerer Weg, könnte Dich über die Obertonreihen führen: Jeder Ton besteht ja aus einer Reihe von harmonischen Teiltönen... das ist absolute Grundlage in der Musik. Die Frequenzen der Teiltöne sind dabei immer ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz. Halbiere ich beispielsweise eine Saite, verdoppelt sich die Frequenz und der Ton kippt um eine Oktave. Zu einem Grundton von 440 Hz passt somit nur ein Oberton mit 880 Hz (da nur hier die Wellen symmetrisch sind), aber nicht ein Oberton mit 884 Hz. Auch hier hat die Mathematik ganz klare Vorgaben gegeben.
Fast alles in der Musik kann man somit mathematisch berechnen: Die Tonabstände, die Rhythmen, die Tonfrequenzen, die Tonlängen, die Pausen.......
Das, was aber letztlich das geheimnisvolle Wesen der Musik ausmacht, entzieht sich völlig der Mathematik.
Ich wünsche Dir viel Glück bei Deinen Kompositionsversuchen und möge Dich die Muse der Inspiration küssen!
Viel Erfolg
Sophie