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Als ich heute Mittag von dem Absturz in Südfrankreich in den Alpen hörte, kamen mir die Tränen. Erst vor einer Woche bin ich selbst geflogen und dachte mir, wie bei jedem Flug, hoffentlich geht es gut. Eine Woche später diese Nachricht... zwei Babys an Board, eine Schulklasse, insgesamt 150 Tote.

Wie Thomas Winkelmann sagte, "dies ist ein tragischer und sehr trauriger Tag". Mehr ist dem nicht hinzuzufügen.

Mein Beileid aus ganzem Herzen gilt all den Angehörigen, die heute ihre Liebsten verloren haben.

Es stellt sich die Frage, warum der Sinkflug des Flugzeuges 8 Minuten dauerte und was die Ursache des Absturzes sein könnte:

Bild Mathematik

Was kann man aus diesem Diagramm ablesen? → Ca. 10:33 - 10:41 = 8 min, Zurückgelegte vertikale Strecke 38000 Fuß - 6800 Fuß = 31200 Fuß (9510 m)

Sinkgeschwindigkeit: v = s / t = 9510 m / 8 min = 1188,75 m / 1 min = 71325 m / 60 min = 71,325 km / h19,81 m / s

Dies sieht meines Erachtens (Disclaimer: ich habe keine Ahnung vom Fliegen) nicht nach einem sofortigen Versagen des Flugzeuges aus. Wer weiß hier mehr und kann diesen Sachverhalt vielleicht deuten / klären? Kann die Lenkung des Flugzeuges ausgefallen sein?

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Sieht für mich nach einem Druckabfall im Flugzeug aus, dadurch stürzt das Flugzeug nicht sofort ab, sondern sinkt (schnell).

germanwings Sinkfug 38000f in 5 Minuten auf 24100f dann auf 6000f

Wie ist die Sinkgeschwindigkeit?

Das Flugzeug ist laut flightaware 9.40 auf 24100f gewesen und 1 minute später auf 6000f gefunden worden?

Die Sinkgeschwindigkeit berechnet sich zu \(  v = \frac{ H_1(T_1) - H_2(T_2) }{ T_1 - T_2 } \). Ansonsten sollte hier nicht über den Flugzeugunfall diskutiert werden, dass ist eine Matheforum. Falls Dich das interessiert, kannst Du Dir ja die schwachsinnigen Talkshows anschauen, viel Spass.

1 Antwort

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Ich bin zwar auch kein Pilot, aber selbst wenn die Steuerung oder Triebwerke ausgefallen wäre, würde das Flugzeug noch weit gleiten ( vgl. Absturz auf Hudson River New York ) . Nun denke ich, dass die Höhenklappen nach unten gerichtet waren, sodass deutlich an Höhe verloren wurde. Hier kann ich die Anfangszene von Flight empfehlen. Denzel Washington dreht dort das Flugzeug um die eigene Achse, da die Steuerruder festgestellt waren ( elektr. Ausfall ) 

und verliert deutlich weniger als Höhe, natürlich nur ein Film aus Hollywood, aber ich denke die Tatsache, dass die Steuerklappen festgefahren waren, leuchtet mir am meisten ein.

Auch mein Beileid, war sehr schockiert, da zumal ein paar Klassenkameraden heute aus einem Schüleraustausch aus dieser Region zurückkamen.

Luis 

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Ich lese gerade bei den CBSnews, dass das "control center" des Flugzeugs und nicht die Piloten selbst den Notruf ausgesendet hatten. Handelt es sich hier wieder einmal um menschliches Versagen? Oder war doch die Steuerung blockiert? Oder war es gar, was man eigentlich ausschließen sollte, Selbstmord eines der Piloten?

Ich hoffe, die Blackbox wird eine eindeutige Antwort auf die Fragen geben.

Also Selbstmord schließe ich mal aus, da würde man nicht über 100 unschuldige Menschen in den Tod reißen. 

Was ich mir vorstellen könnte, ist, dass die Piloten sich gegen die Vorschriften gehalten haben, eventuell zu tief oder eine gefährlichere Strecke geflogen sind, aufgrund schlechter Wetterbedingungen. Sind diese allerdings hervorragend gewesen, könnte der Pilot beispielsweise einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben, was ihn unfähig zu handeln machte. Der Co-Pilot vertraute möglicherweise auf die Erfahrung des Piloten und griff nicht ein, oder war überfordert. Ohne die Auswertung der Black Box lässt sich noch nichts über das Versagen äußern, ob es menschlicher oder technischer Art war. 

Hier wird auch der Fall vor ein paar Wochen erwähnt mit vereistem Sensor und Rettung des Flugzeugs mittels Ausschalten des Bordcomputers durch den Piloten: http://www.tagesschau.de/ausland/germanwings-flugzeugabsturz-101.html

Falls es jedoch keinen Notruf gegeben haben soll, muss etwas anderes Dramatisches passiert sein.

Warum kein Notruf durch die Piloten angesichts der mehrminütigen Sinkflugdauer!  Warum keine - bisher

nicht bekanntgewordene - Handyanrufe der Passagiere; die müßten doch was gemerkt haben 

( Verhaltensmaßnahmen - Ansagen  durch die Piloten ? ).

Also: Was oder welche Umstände hat/ haben die Reaktionsfähigkeit der Betroffenen ausgeschaltet? 

vielleicht sogar den plötzlichen Tod verursacht ?

Bild von der Absturzstelle:

 Bild Mathematik

Wetter: kaum Wolken, gute Sicht

Flugzeug: Einen Tag vorher gewartet, zwar 24 Jahre alt, jedoch sagen Experten, das Alter des Flugzeugs spielt keine Rolle, wichtig ist die regelmäßige Wartung (Frage: Inwieweit werden Software und Computer-Hardware regelmäßig überprüft? Siehe unten.).

Piloten: Der Pilot hatte 6000 Stunden Flugerfahrung mit dem Airbus, genug Erfahrung, um in Notfällen richtig zu reagieren. In 8 Minuten hätte er wahrscheinlich manuell in den Flug eingreifen können (Autopilot abschalten).

Software System / Microkernel: Airbus fliegt mit mehreren Programmen, die während des Fluges miteinander kommunizieren. Siehe Avionik und Integrated Modular Avionics (IMA). Die Systeme übernehmen Flugkontrolle, Kollisionsvermeidung/Radar, Wetter, Kommunikation, Blackbox etc. Jedes Programm läuft als eigenständiges Modul. Grund: Wenn ein Modul ausfällt, bleiben die anderen Module aktiv. Zusätzlich sind die Systeme fehlertolerant gebaut.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass es bei "Fehlertoleranz" auch zu Fehlern kommen kann, die das entsprechende Modul aufhängen. Wenn ein Fehler auftritt, der nicht von den Entwicklern bedacht wurde, kann das Modul funktionsuntüchtig werden. So könnte theoretisch das Modul zur Flugsteuerung ausfallen.

Die Software-Module laufen entweder mit eigenen Betriebssystemen oder die Module werden durch einen Microkernel gesteuert.

Vielleicht gab es ein Problem mit dem Micro-Kernel (Ausfall der Hardware, war der Kernel auch 24 Jahre alt?) und die Module konnten nicht mehr miteinander kommunizieren?! Könnte das erklären, warum die Steuerung vom Piloten nicht manuell vorgenommen werden konnte? Oder hat der Pilot jederzeit die Möglichkeit, die Software-System direkt (und komplett?) abzuschalten und den Flug vollständig manuell zu übernehmen?

Vielleicht könnte dies auch erklären, warum die Piloten nicht mehr kommunizieren konnten. Auch dieses Modul konnte nicht mehr funktionieren.


PS: Ich bin kein Experte, ich versuche nur das Problem zu verstehen.


Micro-Kernel: A microkernel, acting as the basic operating system, generates partitions in which other operating systems can run. A microkernel forms the basis of the software architecture, providing the basic functions to allow the integration of additional operating systems. It generates different logical software partitions on the processor. Even if the software in one partition crashes, the entire system continues to run unhindered. (...) Airbus, for example, uses the microkernel PikeOS from SYSGO AG for its long-haul Airbus A350 aircraft.

Auf der SYSGO-Webseite gefunden:

"the microkernel must guarantee timely availability of sufficient computational resources to its real-time guests so they can in turn fulfill their requirements. Not all microkernels are equally suitable in this respect."

Besonders der letzte Satz, dass nicht alle Microkernel für solche Aufgaben geeignet sind, auch wenn er allgemein gemeint ist, macht mir doch Sorgen.

Einer der beiden Piloten der verunglückten Germanwings-Maschine verließ vor dem Absturz das Cockpit. Als er nicht wieder hinein konnte, habe er versucht, die Tür aufzubrechen. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf einen Militärbeamten, der an der Auswertung des Voicerecorders beteiligt ist. Warum einer der beiden Männer das Cockpit verließ, sei noch nicht bekannt, so der Beamte weiter. "Aber fest steht, dass der andere Pilot am Ende des Fluges allein ist und die Tür nicht öffnet."

Ach du meine Güte...

 

Ein interessanter Kommentar auf der Artikelseite der New-York Times:

"There are two ways a pilot on the outside of the cockpit can re-renter these Airbuses, whose cockpit doors autolock. The first code is a buzzer that alerts the pilot inside to let someone in. The second code is to an alarm that goes off in the cockpit and the occupant has 30 seconds to press a button that denies entry, otherwise the door's lock is released. This last protocol is to allow a pilot to deny access to an intruder, but to also give authorized personnel the ability to enter in the event the cockpit crew are incapacitated. There is also a manual deadbolt on the inside.

Also, if the aircraft was on autopilot as is typical after reaching cruising altitude, the plane would fly straight, following the flight plan in the FMS computer. It will not descend as this plane did unless there was pilot interaction."

Folgt man diesem Kommentar, lässt das nur den Schluss zu, dass der Pilot im Cockpit nicht bewusstlos war, sondern die Türen versperrt ließ. Zudem, wäre der Kabinendruck gefallen, wären beide Piloten bewusstlos geworden (so wie 2005 beim Zypern-Crash) und das Flugzeug wäre weiter gerade aus gefolgen.

Erschreckendes Fazit mit aktuellem Stand: Selbstmord eines der Piloten, der 149 Menschen mit sich in den Tod riss.

 

Hier wird das Prozedere bezüglich der Türöffnung im Notfall dargestellt (ab 04:00 min):

Bei allen Spekulationen ( vielleicht mußte einer der beiden Pilote nur mal aufs Klo ) blieb bisher eine Kleinigkeit 

unbeachtet: Ein älterer Dorfbewohner antwortete auf Fragen eines Journalisten ...in die Kamera... "Die Flugzeug-

geräusche/Motoren seien lauter als üblich gewesen! " Die Schallübertragung und damit die Windverhältnisse 

sollten, wenn möglich - zum Absturzzeitpunkt überprüft werden! Möglicherweise wurde das Flugzeug herun-

tergedrückt; beachtenswert auch die unzähligen, weitverstreuten , kleinen Einzelteile!

Aktuelle Meldung: Die Staatsanwaltschaft Marseille ist sicher: "Der Co-Pilot hat bewusst das Flugzeug zerstört."

Die Zeit berichtet soeben:

In den ersten 20 Minuten sei eine normale Unterhaltung zu hören gewesen. Danach habe der Kapitän das Briefing für die Landung in Düsseldorf begonnen. Die Antworten des Copiloten seien normal gewesen.

Danach fordert der Kapitän den Copiloten auf, das Kommando zu übernehmen. Man höre das Zurückschieben eines Sitzes und das Klappen einer Tür. Von da an sei der Copilot allein im Cockpit gewesen.

Danach habe der offenbar am Flight-Monitoring-System "gespielt", um den Sinkflug einzuleiten, sagte Robin. "Das kann nur mit Vorsatz erfolgt sein."

Der Kommandant fordert dann über das Interfon – ein Telefon ins Cockpit – den Copiloten auf, ihn wieder in das Cockpit zu lassen. Als keine Antwort kam, habe der Kommandant danach an die Tür geklopft, um wieder hereinzukommen.

Robin sagte, zu dieser Zeit sei im Cockpit nur noch ein "normales, regelmäßiges menschliches" Atemgeräusch zu hören gewesen. Der Copilot sei also am Leben gewesen, sagte Robin, habe aber nicht geantwortet.


Wer so etwas vorsätzlich macht, gehört zur absoluten Weltspitze der geisteskranken Psychopaten.

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