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Hallo Liebe Mathematiker,

was ist denn eurer Meinung nach (im Prinzip) schwieriger, das Modul Höhere Mathematik oder das Modul Wirtschaftsmathematik? (Ich weiß, das kann von Uni zu Uni, von HS zu HS und vom subjektiven Empfinden von Student zu Student ganz verschieden sein, aber trotzdem). Ich habe schon mit einigen Freunden diskutiert, und das Ergebnis war eindeutig: Alle meinten, die Höhere Mathematik sei schwieriger.....Interessant finde ich auch, das Freunde von mir, die Wirtschaftsmathematik belegen müssen, froh sind, nicht HM schreiben zu müssen - und das obwohl sie nicht einmal genau wissen mit welchen Themengebieten sich die HM an der Uni beschäftigt. Da stellt sich mir die Frage, ob die HM nur wegen ihres Namens als so "schwierig" angesehen wird?

Ich selbst habe Höhere Mathematik 1-4 für Ingenieurwissenschaften und parallel (an der gleichen Uni, bei einem anderem Prof und an einer anderen Fakultät) Höhere Mathematik 1-4 für Naturwissenschaftler belegt und mit guten bis sehr guten Noten bestanden - großartig Ahnung von Mathematik habe ich aber nicht wirklich, das konnte ich letztens feststellen, als ich einer guten Freundin bei ihrer Vorbereitung auf ihre Wirtschaftsmathematik 2 Klausur helfen wollte. Ich konnte zwar einen ordentlichen Teil der Aufgaben der Probeklausur mit viel "um die Ecke denken" lösen, aber nicht in der vorgegebenen Zeit von 150 Minuten, habe fast 1 1/2 h länger gebraucht.


Bei der Höheren Mathematik hat man ja im Großen und Ganzen zu jedem Aufgabentyp ein Schema X, das einfach abgearbeitet werden will, um zur geforderten Lösung zu kommen. Ganz triviales Bsp.: In meiner HM1 Klausur war 'ne 7*7 Matrix gegeben, Aufgabe war es u.a. die Determinante zu berechnen -> also wendet man ganz einfach Laplac an, dann irgendwann Sarrus und schon hat man sein richtiges Ergebnis.

Bei der WM ist das mMn anders, da gehört viel mehr "selbstständige Problemlösekompetenz" dazu (ähnlich wie in der Physik wie ich finde) - eben weil nicht so leich ersichtlich ist, wie man die Aufgabe am besten löst.


Meine These ist deswegen: Höhere Mathematik hört sich nur schwierig an, kann man aber auswendig lernen, Wirtschaftsmathematik muss man verstehen, um zu bestehen. 


Was meint Ihr dazu? Würde mich echt interessieren.


und einen schönen Tag, Tom

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Meinst du mit "Wirtschaftsmathematik" eine Mathe Vorlesung in einem wirtschaftlichen Studiengang?

Ich lese die Frage als:

"Sind reine Rechenaufgaben leichter als Textaufgaben?"

Oder verstehe ich dich falsch?

Im Prinzip schon. Höhere Mathematik wird an den Unis ja meist im technischen/naturwissenschaftlichen Bereich gelehrt, wohingegen Wirtschaftsmathematik oft Bestandteil eines WiWi/Informatik/usw. - Studiums ist.


Und ja, man könnte meine Frage auch einfach so formulieren wie du :-)

Gut dann weiß ich bescheid.

Das Problem deiner Frage hast du selber schon festgestellt. Es gibt nicht das Modul.

Mathematische Vorlesungen können vom "Schwierigkeitsgrad" (wobei das sehr subjektiv ist) nicht nur von Hochschule zu Hochschule sondern auch intern von Fakultät zu Fakultät bzw. auch von Prof. zu Prof. unterschiedlich sein und sind es auch. Wenn es dir darum geht, nur die Erfahrungen von Leuten zu hören und du die Schwierigkeit eines Moduls an der abschließenden Klausur festmachst:

Die leichteste "Matheprüfung", die ich bisher gesehen habe war "Mathematik für Biologen". Grundsätzlich waren vom rechnerischen Inhalt bzw. der Menge des Stoffs her die grundlegenden Mathevorlesungen der Ingenieure bisher anspruchsvoller als die der Wirtschaftswissenschaftler, die ich beobachten konnte, wobei es bei den Wiwis aber neben den klassischen Rechenaufgaben auch Kontext zu lernen gab (was für mich aber nichts mit rechnerischem Anspruch zu tun hat).

Das soll jetzt keine Abwertung der Studiengänge sein.

Ich habe absichtlich "rechnerisch" verwendet. Wenn man eine Vorlesung mit mathematischem Inhalt möchte, dann sollte man in den entsprechenden Studiengängen nachschauen, eine gute Orientierung sind die, in denen das Wort "Mathematik" vorkommt ;). Die Physiker beschäftigen sich auch mit einer guten Portion Mathematik im Grundstudium (danach bestimmt auch, aber darüber kann ich keine Aussage treffen, da ich mit diesem Studium nicht großartig vertraut bin).

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Meine These ist deswegen: Höhere Mathematik hört sich nur schwierig an, kann man aber auswendig lernen, Wirtschaftsmathematik muss man verstehen, um zu bestehen.

Kommt wohl immer auch etwas darauf an, wie einem die Sache nahe gebracht wird und was man selbst interessant findet. Ob Mathe für Naturwissenschaftler für Ingenieure oder für Wiwi gemacht wird, führt natürlich auch immer zu verschiedenen Schwerpunktsetzungen durch die Profs. Ich hatte bisher immer den gegenteiligen Eindruck, dass bei Wiwi oft nur Rezepte vorgestellt werden und bei der "Höheren Mathematik" eben auch immer Beweise geführt werden.

Avatar von 289 k 🚀

Das mit den Rezepten in der Wirtschaftsmathematik mag sein, kann ich aber nicht ganz beurteilen, habe das ja nie gehört. Mit ist nur aufgefallen, dass auch sehr viel Wert auf Differenzialrechnung gelegt wird, teilweise musste man ziemlich komplizierte Funktionen integrieren / ableiten, Totales Differential bilden echt., das hätte ich von Wirtschaftsmathe nicht gedacht^^ - ich dachte lange Zeit da genügt ein guten Grundwissen bezüglich der Matrizenrechnung :-)

Ja aber für die Beweisführung in der HM gibt es ja auch unzählige Kochrezepte ;)

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