Gegeben sei eine Matrix A.
Die Matrix A′=⎝⎛100011001⎠⎞⋅A kann man aus A erzeugen indem man die zweite Zeile von A zur dritten addiert.
Die Matrix A′′=⎝⎛300010001⎠⎞⋅A kann man aus A erzeugen indem man die erste Zeile von A mit drei multipliziert.
So lassen sich alle elementaren Zeilenumformungen, die man während des Gauß-Jordan-Algorithmus auf der Matrix A durchführt, durch Multiplikation mit geeigneten Matrizen (sogenannten Frobeniusmatrizen) beschreiben.
Wird die Matrix A also zum Beispiel durch 3 Zeilenumformungen in die Matrix B überführt, dann gibt es Frobeniusmatrizen F1,F2,F3, so dass F3⋅(F2⋅(F1⋅A))=B ist. Wegen des Assoziativgesetzes der Matrixmultiplikation ist dann auch (F3⋅F2⋅F1)⋅A=B. Die Matrix F=(F3⋅F2⋅F1) führt sozusagen alle 3 Zeilenumformungen in einem Rutsch aus.
Bei dem von dir beschriebenen Verfahren wird die Matrix A durch elementare Zeilenumformungen in die Einheitsmatrix überführt. Wie gerade erläutert, kann das durch eine Matrixmultiplikation F⋅A ausgedrückt werden. Führt man die gleichen Zeilenumformungen auf der Einheitsmatrix E aus, so bekommt man F⋅E.
Nun gilt:
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F⋅A=E, weil A durch F in die Einheitsmatrix überführt wurde. Also ist F=A−1.
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Das Ergebnis der Anwendung von F auf die Einheitsmatrix E ist F⋅E=F, weil die Einheitsmatrix bei Multplikation neutral ist.
Zusammengefasst: A wird durch F in die Einheitsmatrix überführt, E wird durch F nach F überführt und F=A−1.