Hallo Andurs,
Der Ansatz für eine Differenzialgleichung dieser Art besteht in
x(t)=a⋅ekta,k∈C
Die Ableitungen sind dann:
x′=ak⋅ekt;x′′=ak2⋅ekt
Einsetzen in oben stehende Gleichung x′′+bx′+25x=0 ergibt
ak2⋅ekt+abk⋅ekt+25a⋅ekt=0
Dividiere durch a⋅ekt
k2+bk+25=0
und man erhält die sogenannte charakteristische Gleichung, was hier eine quadratische Gleichung ist. Mit den beiden Lösungen
k1,2=−2b±4b2−25
Ist der Ausdruck unter der Wurzel (die Determinante) <0, so sind k1,2 imaginäre Zahlen und da sich die beiden Lösungen additiv überlagern, hätte die Funktion x(t) die Form
x(t)=a1⋅e(u+vi)t+a2⋅e(u−vi)t=eut(a1⋅eivt+a2⋅e−ivt)
Mit u=−2b und v=25−4b2. Jetzt gilt aber
eiφ=cosφ+isinφ
setze ich das in die Gleichung für x(t) ein, so erhält man
x(t)=eut(a1⋅(cos(vt)+isin(vt))+a2⋅(cos(vt)−isin(vt))) =eut((a1+a2)⋅cos(vt)+i(a1−a2)sin(vt))
Da x(t) nur im reellen existiert, muss der Ausdruck ℜ(a1−a2)=0 sein. D.h. es muss gelten, dass a1=a2 ist. Dafür setze ich
a1=21(c1+ic2)a2=21(c1−ic2)
mit c1,2∈R. Daraus folgt, dass
a1+a2=c1unda1−a2=ic2
macht dann
x(t)=eut(c1⋅cos(vt)−c2sin(vt))
Das heißt, man hat in diesem Fall ein schwingungsfähiges System vorliegen. Ist die Determinante der charakteristischen Gleichung >0, so liegt x(t) als eine e-Funktion im reellen vor und das System hat aperiodisches Verhalten.
Das System schwingt also genau dann, wenn
4b2−25<0⇒ ∣b∣<10
wobei b in der Praxis nur in Ausnahmefällen negativ wird. Ein negatives b würde bedeuten, dass man dem System ständig von außen Energie zuführt.
Gruß Werner