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Ich brauche Hilfe beim folgenden Beweis:


Sei A ∈  ℂnxn eine invertierbare Matrix, so dass Ap für ein p≥ 1 diagonalisierbar ist. Nun soll ich zeigen, dass auch A diagonalisierbar ist.


Ich habe als Idee nur die eine, dass ich Ap schreiben kann als Ap=SDS-1 dann würde ich auch D die p-te Wurzel ziehen, was ja möglich ist, da D nur Einträge auf der Diagonalen hat.

Da die Aufgabe bei mir aber 10 Punkte gibt, glaube ich nicht dass das die eigentliche Idee ist und wäre sehr dankbar über eure Hilfe

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Sei \(A\in\mathbb{C}^{n\times n}\) eine invertierbare Matrix. Und sei \(p\in\mathbb{N}=\lbrace 1, 2, 3, \dots\rbrace\), so dass \(A^p\) diagonalisierbar ist.

Seien \(\lambda_1, \dots, \lambda_m\in\mathbb{C}\setminus\lbrace 0\rbrace\) die (paarweise verschiedenen) Eigenwerte von \(A^p\). [Da \(A\) invertierbar ist, ist auch \(A^p\) invertierbar, so dass \(0\) kein Eigenwert von \(A^p\) sein kann.]


Da \(A^p\) diagonalisierbar ist, zerfällt das Minimalpolynom \(\mu_{A^p}\) folgendermaßen in paarweise verschiedene Linearfaktoren:

\(\mu_{A^p}(X) = (X- \lambda_1)\cdot\ldots\cdot (X-\lambda_m)\)

Betrachte nun das folgende Polynom \(f(X)\in\mathbb{C}[X]\):

\(f(X) = \mu_{A_p}(X^p) = (X^p- \lambda_1)\cdot\ldots\cdot (X^p-\lambda_m)\)

Dann ist \(f(A) = \mu_{A^p}(A^p) = 0\), weshalb das Minimalpolynom \(\mu_{A}\) von \(A\) ein Teiler von \(f\) ist.


Für jedes \(k\in\lbrace 1, \dots, m\rbrace\) gibt es nun \(p\) paarweise verschiedene \(p\)-te Wurzeln \(\lambda_{k, 1}, \dots, \lambda_{k, p}\in\mathbb{C}\setminus\lbrace 0\rbrace\) von \(\lambda_{k}\in\mathbb{C}\setminus\lbrace 0\rbrace\). Damit ist dann \[X^p - \lambda_{k} = (X-\lambda_{k, 1})\cdot \ldots \cdot (X-\lambda_{k, p})\] für jedes \(k \in \lbrace 1, \dots, m\rbrace\).

Nun sind \(\lambda_{1, 1}, \dots, \lambda_{1, p}, \dots, \lambda_{m, 1}, \dots, \lambda_{m, p}\) paarweise verschieden.

[spoiler]

Angenommen es gäbe \(k, l, \tilde{k}, \tilde{l}\) mit \(\lambda_{k, l} = \lambda_{\tilde{k}, \tilde{l}}\) und \((k, l)\ne (\tilde{k}, \tilde{l})\).

1. Fall: \(k = \tilde{k}\)

Dann wäre \(\lambda_{k, l}, \dots, \lambda_{k, \tilde{l}}\) im Widerspruch dazu, dass \(\lambda_{k, 1}, \dots, \lambda_{k, p}\) paarweise verschieden sind.

2. Fall: \(k \ne \tilde{k}\)

Aus \(\lambda_{k, l} = \lambda_{\tilde{k}, \tilde{l}}\) würde man dann \(\lambda_{k} = \lambda_{k, l}^p = \lambda_{\tilde{k}, \tilde{l}}^p = \lambda_{\tilde{k}}\) erhalten. Dies wäre im Widerspruch dazu, dass \(\lambda_1, \dots, \lambda_{m}\) paarweise verschieden sind.

[/spoiler]

Damit zerfällt dann \(f\) folgendermaßen in paarweise verschiedene Linearfaktoren:

\(f(X) = (X^p- \lambda_1)\cdot\ldots\cdot (X^p-\lambda_m) = (X - \lambda_{1, 1})\cdot \ldots\cdot (X - \lambda_{1, p}) \cdot \ldots \cdot (X - \lambda_{m, 1})\cdot \ldots\cdot (X - \lambda_{m, p})\)

Damit zerfällt auch jeder Teiler von \(f\) in paarweise verschiedene Linearfaktoren. Insbesondere zerfällt \(\mu_{A}\) in paarweise verschiedene Linearfaktoren, weshalb \(A\) diagonalisierbar ist.

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