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in diesem Lehrbuch werden die natürlichen Zahlen als Teilmenge der reellen Zahlen eingeführt. Dort heißt es zu Beginn:

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Eine Teilmenge \(M\subset \mathbb{R}\) heißt induktiv, falls gilt:

(a) \(1\in M\)

(b) \(x\in M \Rightarrow x+1\in M\)

Definition der natürlichen Zahlen:

\(\mathbb{N}:=\{x\in \mathbb{R}: \text{ Für jede induktive Menge } M\subset \mathbb{R} \text{ gilt } x\in M\}\)

In Worten: Die natürlichen Zahlen sind diejenigen Elemente von \(\mathbb{R}\), die in allen induktiven Mengen liegen.

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Wie ist diese Definition zu verstehen? Was sind denn überhaupt induktive Mengen in \(\mathbb{R}\)? Ist z. B. \(\{\pi,\pi+1, \pi+2\}\) eine induktive Menge? Vor allem der Satz:

Die natürlichen Zahlen sind diejenigen Elemente von \(\mathbb{R}\), die in allen induktiven Mengen liegen.

... ist für mich nicht zu verstehen. Was bedeutet es, wenn \(\mathbb{N}\) "in allen induktiven Mengen" liegt?

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2 Antworten

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Beste Antwort

Sei \(M\) induktiv mit \(\pi\in M\). Dann enthält \(M\) wegen (b) auch \((\pi+1)\), \((\pi+1+1)\), \((\pi+1+1+1)\) usw. Da wegen (a) \(1 \in M\) ist, enthält \(M\) wegen (b) auch \((1+1)\), \((1+1+1)\), \((1+1+1+1)\) usw. Vielleicht wird es so ein wenig klarer.

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Und was bedeutet, dass \(\mathbb{N}\) der Durchschnitt aller induktiven Mengen in \(\mathbb{R}\) ist? Als Kontinuum hat \(\mathbb{R}\) unendlich viele induktive Mengen.

Das bedeutet, dass die Menge der natürliche Zahlen (ohne Null) eine Teilmenge jeder induktiven Menge ist.

Macht natürlich Sinn, vor allem, weil bei einer induktiven Menge die \(1\) ein Element sein muss (und \(1\in \mathbb{N}\)). Eine Idee, wie man das grafisch darstellen könnte?

blob.png

Wenn, wie du sagst: "die Menge der natürliche Zahlen (ohne Null) eine Teilmenge jeder induktiven Menge ist", so müsste \(\mathbb{N}\) doch in der Menge \(M\) liegen...?

Ja, so ist es.

Das setzt dann die Idee um, dass alles, was man von Eins aus durch wiederholtes Addieren von Eins erreichen kann, zu \(\mathbb{N}\) gehört. Z. B. ist \(3\in \mathbb{N}\), da mit \(1\) auch \(2\) in jeder induktiven Menge ist und dann auch \(3\). Z. B. ist \(2.5\notin \mathbb{N}\), denn offenbar ist \(\{1,2\}\cup \{x\in \mathbb{R}:x\geq 3\}\) induktiv und erhält \(2.5\) nicht.

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{pi, 1+pi, 2+pi , ...} ist keine induktive Menge, weil sie die 1 nicht enthält.

Wohl aber wäre {0,5 ; 1; 1,5 ;2; 2,5 ; 3; 3,5 ; ….. }  eine solche.

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Und was bedeutet, dass \(\mathbb{N}\) der Durchschnitt aller induktiven Mengen in \(\mathbb{R}\) ist? Als Kontinuum hat \(\mathbb{R}\) unendlich viele induktive Mengen.

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