0 Daumen
943 Aufrufe

Ich will beweisen, dass ein Polarkegel abgeschlossen ist.
Ein Kegel ist definiert als die Menge \(K\subseteq\mathbb{R}^n\), wobei \(\forall \lambda >0, \forall x\in K\) gilt \(\lambda \cdot x \in K\).
Ein Polarkegel \( K^\circ \) ist definiert als \(K^\circ := \{w \in \mathbb{R}^n| w^T\cdot d \leq 0, \forall d \in K\}\)
Nun soll bewiesen werden, dass \(K^\circ\) abgeschlossen ist.
In der Musterlösung ist gegeben:
Sei \(w_i, i \in \mathbb{N}\) eine Folge in \(K^\circ\) mit Grenzwert w, d.h. es gilt \(w_i^T\leq 0\) für alle \(i \in \mathbb{N}\) und auch  \(\lim_{i \to \infty } w_i^T\cdot d  = w^Td \leq 0\). Also ist \(K^\circ\) abgeschlossen.
Ich verstehe nicht wie man in diesem Satz bewiesen haben soll, dass für den Grenzwert w gilt, dass \(w^T\cdot d \leq 0\). Wieso kann nicht passieren, dass für alle \(i \in \mathbb{N}, w_i^Td\leq 0\), aber für den Grenzwert w gilt, \( w^T d>0 \) \(w^Td>0\)? Ich verstehe nicht, wie das in dem einsätzigen Satz garantiert wird.

Avatar von

1 Antwort

+1 Daumen

Druckfehler in Zeile 6, richtig: wiT⋅d≤0

Eine Menge K* ist abgeschlossen, wenn jede konvergente Folge mit allen Folgengliedern in K* innerhalb von K* konvergiert. Merke: "abgeschlossen heißt: Alle Grenzwerte sind drin!!!"

Ist das in unserem Bsp so?

x sei ein Punkt. Wenn xTd≤0, dann ist x ein Kegelpunkt, andernfalls nicht.

Wir betrachten alle Folgen, deren Folgenglieder in K* liegen und die konvergieren.

(wi)∈K*, d.h. es muss wiTd≤0

 ↓

 w       Den Grenzwert nennen wir w.

Also muss auch wTd≤0. Wie könnte der Grenzwert plötzlich positiv sein, wenn alle Folgenglieder ≤0? Wenn er positiv wäre, gäbe es doch eine ε-Umgebung um ihn, in dem kein Folgenglied läge. Das darf nicht sein, in der ε-Umgebung müssen doch fast alle Folgenglieder liegen!

Avatar von 4,3 k

Vielen dank für die Antwort. Das mit der \( \epsilon\)-Umgebung war sehr hilfreich. Jedoch stellen wir uns vor, die Bedingung für Polarkegel wäre eine strikte Ungleichung:

$$w^T\cdot d <0$$

Wie würde ich jetzt beweisen, dass die Menge offen ist?

Für den Körper K* gelte wTd<0

Dann gilt für das Komplement komp(K*) wTd≥0. Damit ist komp(K*) abgeschlossen.

Damit ist K* = komp(komp(k*)) offen.

Dein Beweis für \(w^T\cdot d<0\) verstehe ich. Jedoch würde ich gerne sehen, wie wir den Beweis nicht anhand der Komplementmenge, sondern wieder anhand der Konvergenz der Folgen in \(K^\circ\) durchführen würden .

Wäre der folgende Beweis korrekt. Sei \(w_i\) eine Folge in \(K^\circ\) so dass gilt \(w_i \cdot d <0\) für alle Folgenglieder von \(w_i\) und sei der Grenzwert von \( \lim\limits_{i\to\infty} w_i \cdot d =0\). Da die Funktion \(w_i \to w_i \cdot d\) stetig ist, wären alle Folgenglieder in \(K^\circ\), aber der Grenzwert \(w\) nicht. Somit wäre \(K^\circ\) nicht abgeschlossen.

Ist das korrekt?

leider falsch.

Alles von meinem Beweis oben abschreiben mit ≥ statt ≤!

Wahrscheinlich 2 Missverständnisse:

Es gibt Mengen, die weder abgeschlossen noch offen sind.

Einen Folgenbeweis für offen Mengen kann es nicht geben.

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community