0 Daumen
439 Aufrufe

In der Informatik werden logische Formeln häufig genutzt, um zu spezifizieren, welche Situationen (=Welten) erlaubt sind und welche nicht. Natürlich sollten Systeme so gestaltet sein, dass verbotene Situationen nicht auftreten - oder dies zumindest möglichst unwahrscheinlich wird. In dieser Aufgabe soll es um solche Wahrscheinlichkeiten gehen. Wir ordnen Welten Wahrscheinlichkeiten zu: Sei dazu

$$B=\left\{\beta | \beta:\left\{x_{1}, \ldots, x_{n}\right\} \rightarrow\{0,1\}\right\}$$

die Menge aller möglichen Welten (für feste n Variablen). Eine Wahrscheinlichkeitsverteilung p ordnet jeder Welt

$$\beta \in B $$ eine Wahrscheinlichkeit

$$p(\beta)$$ zwischen 0 und 1 dafür zu, dass diese Situation (=Welt) eintritt. Wenn zum Beispiel die Variable b für es brennt:

steht und die Variable m für (Brand-)Melder piepst: dann bedeutet  $$p(\beta)=0.9$$

 mit $$ \beta(b)=0, \beta(m)=0 $$ und $$ p\left(\beta^{\prime}\right)=0.05$$  mit $$ \beta^{\prime}(b)=0, \beta^{\prime}(m)=1$$, dass mit 90 % Wahrscheinlichkeit es nicht brennt und der Melder gleichzeitig nicht piepst und es mit 5 % Wahrscheinlichkeit nicht brennt, aber der Melder trotzdem piepst. Die fehlenden 5 % (es gilt immer  p(b)=1)

 müssen sich dann auf die Fälle es brennt und es piepste und es brennt und es piepst nicht verteilen. Wir können nun Formeln $$ \varphi $$ text{ in natürlicher Weise eine Wahrscheinlichkeit zuordnen: $$ P[\varphi]=\sum_{\beta \in B, \beta \models \varphi} p(\beta),$$  die Wahrscheinlichkeit einer Formel ist also die Summe der Wahrscheinlichkeiten aller Situationen (=Welten), in denen sie eintritt (=wahr ist).

Zeigen Sie

1. Ist Pr[ ϕ↔ψ ] = 1,so gilt Pr[ ϕ ] = Pr[ ψ ].(»Sind Formeln sicher äquivalent,so sind sie gleichwahrscheinlich.«)

2. Ist Pr[ ϕ→ψ ] = 1,sogiltPr[ ϕ ]≤Pr[ ψ ].(»Folgt ψ sicher aus ϕ ,ist ψ
mindestens so wahrscheinlich wie ϕ .«)

3. Für alleε> 0 folgt aus Pr[ ϕ→ψ ] ≥1−ε , dass Pr[ ϕ ] ≤ Pr[ ψ ] +ε . (»Folgt ψ fast sicher aus ϕ , ist ψ fast so wahrscheinlich wie ϕ .«)

4. In keinem der Fällen gilt die Umkehrung. (Für den dritten Fall bedeutet dies, dass es eine Verteilung, Formeln und ein ε > 0 gibt mit Pr[ ϕ ] ≤ Pr[ ψ ] + ε aber Pr[ ϕ → ψ ] < 1− ε .)

Ansatz:


1.
P[ϕ ↔ ψ] = 1 ≡ P[(ϕ∧ψ)∨(¬ϕ∧¬ψ)] = 1 ≡ P[ϕ∧ψ] + P[¬ϕ∧¬ψ] = 1 ≡ P[ϕ∧ψ] = 1−P[¬ϕ∧¬ψ] ≡ P[ϕ∧ψ] = P[ϕ∨ψ] ≡ P[ϕ∧ψ] = P[ϕ/ψ] + P[ψ/ϕ] + P[ϕ∧ψ] ≡ 0 = P[ϕ/ψ] + P[ψ/ϕ] ≡ 0 = P[ϕ∧¬ψ] + P[ψ∧¬ϕ] ≡−P[ϕ∧¬ψ] = P[ψ∧¬ϕ] =⇒ P[ϕ∧¬ψ] = 0 und P[ψ∧¬ϕ] = 0 P[ϕ] = P[ϕ/ψ] + P[ϕ∧ψ] =⇒ P[ϕ] = 0 + P[ϕ∧ψ] =⇒ P[ϕ] = P[ϕ∧ψ] =⇒ P[ϕ] + P[¬ϕ∧¬ψ] = 1 =⇒ P[ϕ] = 1−P[¬ϕ∧¬ψ] =⇒ P[ϕ] = P[ϕ∨ψ] =⇒ P[ϕ] = P[ϕ] + P[ψ]−P[ϕ∧ψ] =⇒ P[ϕ] = P[ϕ] + P[ψ]−P[ϕ] =⇒ P[ϕ] = P[ψ]
2.
P[ϕ → ψ] = 1 ≡ P[¬ϕ∨ψ] = 1 ≡ P[¬ϕ] + P[ψ]−P[¬ϕ∧ψ] = 1 ≡ 1−P[ϕ] + P[ψ]−P[¬ϕ∧ψ] = 1 ≡ P[ψ]−P[¬ϕ∧ψ] = P[ϕ] =⇒ P[ϕ] ≤ P[ψ]
1
3.
P[ϕ → ψ] ≥ 1−e ≡ P[¬ϕ∨ψ] ≥ 1−e ≡ P[¬ϕ] + P[ψ]−P[¬ϕ∧ψ] ≥ 1−e ≡ 1−P[ϕ] + P[ψ]−P[¬ϕ∧ψ] ≥ 1−e ≡ P[ψ]−P[¬ϕ∧ψ] ≥−e + P[ϕ] ≡ P[ψ] + e ≥ P[ϕ] + P[¬ϕ∧ψ] =⇒ P[ψ] + e ≥ P[ϕ]


Zu 4 habe ich jetzt keinen Ansatz, da ich dort nicht weiß wie ich das vernünftig unformen kann um auf die Behauptung zurückzukommen.


1. Pr[ ϕ ] = Pr[ ψ ]   Weiß da nicht wie ich auf Pr[ ϕ↔ψ ] != 1 komme.

Gleiches für 2 und 3.

Kann mir da bitte jemand weiterhelfen? Finde auch nichts vernünftiges dazu.

Avatar von

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community