In vielen Fällen lässt sich auf Rekursionsgleichungen ein Herleitungsverfahren anwenden, das meines Wissens nach keinen deutschen Namen hat und auf englisch den witzigen Namen "generatingfunctionology" hat, denn es geht um Generierendenfunktionen. Es funktioniert grob gesagt in seiner einfachsten Form folgendermaßen:
1. Definiere dir eine formale Funktion, deren Taylorreihenkoeffizienten deine gesuchte Folge ist (genannt die Generierendenfunktion der Folge \(g_i\)): \(F(x):=\sum\limits_{i=1}^{\infty}g_i x^i\). Dabei macht man sich keine Gedanken darum, für welche \(x\) diese Reihe tatsächlich konvergiert.
2. Errechne genügend viele (formale) Ableitungen von \(F\) in Abhängigkeit voneinander, sodass du eine Differentialgleichung für \(F\) aufstellen kannst.
3. Löse die Differentialgleichung und finde eine explizite Form für \(F\).
4. Berechne die Taylorreihe von \(F\) mit deinem Wissen aus Schritt 3.
5. Die errechneten Taylorkoeffizienten sollten genau die Folge \(g_i\) ergeben.
In der Rechnung macht man meistens irgendwo "Wischiwaschi"-Dinge wie Summen vertauschen oder ähnliches dreckiges Zeug, deshalb muss man am Ende noch per Induktion die gefundene Formel beweisen, dann ist die Herleitung wasserdicht. Die "generatingfunctionology" ist quasi nur dazu da, die Formel erst einmal zu finden.
Ich bin mir recht sicher, dass Wolframalpha genau das hier angewandt hat, da das Programm eine riesige Datenbank von Differentialgleichungen samt Lösung und Reihenentwicklungen hat, das ist für solche Aufgabentypen natürlich perfekt. Ich habe es leider nicht geschafft, die Formel auf diese Weise zu finden, Computer können einfach besser krasse Umformungen finden als ein müder Masterstudent. Vielleicht hat ja irgendwer mehr Glück.
Falls du Interesse an mehr hast, der Autor des einführenden Buchs für dieses Thema hat sein Lehrbuch online kostenfrei zur Verfügung gestellt. Das Thema ist relativ esoterisch (= kein hot topic in der Forschung) aber unglaublich reich und für Elektrotechniker oder Physiker ein extrem nützliches Werkzeug, das nur wenige Leute kennen: https://www.math.upenn.edu/~wilf/gfologyLinked2.pdf