"Wir haben i2 = -1 ja definiert."
Das glaube ich nicht. Ich denke vielmehr, dass ihr eine Menge konstruiert habt,
die die Menge der reellen Zahlen umfasst, eine Multiplikation besitzt, die die
Multiplikation der reellen Zahlen fortsetzt und ein Element "\(i\)" enthält,
das unter dieser Multiplikation die Gleichung \(i^2=-1\) erfüllt.
Man Betrachte den reellen (Zeilen-)Vektorraum \(\mathbb{R}^2\).
In diesem definiert man eine kommutative Multiplikation:
\((x_1,\;y_1)\cdot(x_2,\;y_2)=(x_1x_2-y_1y_2,\;x_1y_2+x_2y_1)\).
Die reellen Zahlen identifiziert man mit den Paaren \((x,0)\).
Man hat dann \((a,b)=a(1,0)+b(0,1)\) und es gilt \((0,1)\cdot (0,1)=(-1,0)\).
\((0,1)\) nennen wir \(i\). Dann hat jedes Paar die Gestalt
\(a(1,0)+bi=a+bi\), wenn man \((1,0)\) mit der reellen \(1\) identifiziert.