Hallo,
Gegeben ist jeweils eine Projektionsebene E und eine durch einen Richtungsvektor gegebene Projektionsrichtung.
Ermitteln Sie die Projektionsmatrix und zeichnen Sie jeweils das Bild des Einheitswürfels mit den Eckpunkten E0(0/0/0) E1(1/0/0) E3(0/1/0) E4(0/0/1).
a) E ist die x2x3-Ebene
schön, dass wir die Aufgabestellung nun auch erfahren dürfen ;-). Dann ist es mit Nullsetzen der X-Koordinate natürlich nicht getan.
Vielmehr muss dann ein beliebiger Punkt \(Q\) um den negativen Vektor \(\vec v\) multipliziert mit der X-Koordinate von \(Q\) verschoben werden. Mit dem Effekt, dass die X-Koordinate der Projektion zu \(0\) wird. Also bestimmt sich die Projektion \(Q'\) von \(Q\)$$Q =\begin{pmatrix} q_x\\q_y\\q_z \end{pmatrix}\to Q' = Q - q_x \cdot \begin{pmatrix} 1\\1\\1 \end{pmatrix} = \begin{pmatrix} 0\\ q_y - q_x\\ q_z-q_x\end{pmatrix}$$Dieses \(q_x\) kann man vektoriell schreiben als Skalarprodukt$$q_x = \begin{pmatrix} 1\\0\\0 \end{pmatrix}^T\cdot Q$$Und wenn dann \(E\) die Einheitsmatrix ist, wird aus der anfänglichen Gleichung:$$\begin{aligned} Q' &= Q - q_x \cdot \begin{pmatrix} 1\\1\\1 \end{pmatrix} \\&=E \cdot Q - \left(\begin{pmatrix} 1\\0\\0 \end{pmatrix}^T\cdot Q \right)\cdot \begin{pmatrix} 1\\1\\1 \end{pmatrix}\\ &= E \cdot Q - \begin{pmatrix} 1\\1\\1 \end{pmatrix}\cdot\begin{pmatrix} 1\\0\\0 \end{pmatrix}^T\cdot Q \\ &= \left(E - \begin{pmatrix} 1\\1\\1 \end{pmatrix}\cdot\begin{pmatrix} 1\\0\\0 \end{pmatrix}^T\right)\cdot Q \\ &= \left(E - \begin{pmatrix} 1&0&0\\1&0&0\\1&0&0 \end{pmatrix}\right)\cdot Q \\ &= \begin{pmatrix} 0&0&0\\ -1&1&0\\ -1&0&1 \end{pmatrix}\cdot Q \end{aligned}$$Bem.: In der vierten Zeile ist die Matrixmultiplikation der beiden Vektoren das dyadische Produkt.
Und so sieht es dann wohl aus. Ein Einheitswürfel in Richtung \(\vec v\) auf die \(x_2x_3\)-Ebene projiziert:
(klick auf das Bild)
Allgemein gilt für die Projektionsmatrix \(P\) einer Projektion auf eine Ursprungsebene \(\vec x^T\vec n = 0\) in Richtung eines Vektors \(\vec v\):$$P = E - \frac 1{\vec v^T\vec n} \vec v\vec n^T $$Im Nenner steht das Skalarprodukt \(\vec v^T\vec n\) und dahinter das dyadische Produkt \(\vec v\vec n^T\), also eine Matrix.
Gruß Werner