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Ein Lehrer oder eine Lehrerin muss sich bisweilen auch die Frage gefallen lassen: „Warum sollen meine Schüler*innen diesen Stoff lernen?“ Eine auch von namhaften Didaktikern gerne gegebene Antwort beruft sich gerade im Zusammenhang mit dem Stoff des Mathematikunterrichts nicht selten auf die Anwendbarkeit der Mathematik. Ein*e Oberstufenschüler*in mit konkretem Berufswunsch wird dann die Frage stellen: „Wo wenden Juristen, Sozialpädagoginnen, Bibliothekare oder Ärztinnen die Infinitesimalrechnung an?“ Da selbst der/die namhafteste Didaktiker*in darauf keine Antwort geben kann, welche auch bei Oberstufenschüler*innen mit konkreten Berufswünschen die Motivation für das Mathematiklernen aufrechterhält, kann die Aussicht auf Anwendbarkeit nur in sehr wenigen Fällen den erhofften Motivationsschub bewirken.

Den auf diese Weise wenig Motivierten verlangen manche Lehrer dann gerade noch Schemata ab, die bei Leistungskontrollen abgespult werden können, um den Anforderungen zu genügen. Der daraus resultierende Unterricht langweilt nicht nur die Begabten sondern vermittelt auch ein recht schiefes Bild von der Mathematik selbst. Die Folge sind zu viele Schulabsolventen ohne Interesse an Studienfächern oder praktischen Berufen mit Mathematikbezug. Denn wie sollte man seinen Berufswunsch auf ein Sachgebiet ausrichten, von dem man kein zutreffendes Bild hat, für das man nicht motiviert ist und das aus der Reproduktion schematischer Abläufe zu bestehen scheint?


In diesem Forum fand man kürzlich eine Aufgabe, die nach einer kubischen Funktion fragte, von welcher der Wert eines Extremums bekannt war, das an einer Nullstelle zu finden sei. Der Vorschlag einer Antwort ging von dem Ansatz f(x)=ax3+bx2+cx+d aus und verteidigte diesen Ansatz gegenüber anderen Vorschlägen mit dem Argument: Mehr als Schemata, die überall in vergleichbaren Aufgaben angewendet werden können, brauche Mathematikunterricht nicht zu vermitteln. Ein Witzbold schlug daraufhin vor, die Gleichung x2=9 mit der Mitternachtsformel als überall anwendbares Lösungsschema zu lösen. Darüber könnte man lachen, wenn die Lage nicht so ernst wäre. So bleibt nur noch zu hoffen, dass der Antwortende kein Mathematiklehrer war und derartige Haltungen zum Mathematikunterricht sich nicht durchsetzen. Andernfalls kann der Zulauf zu Berufen mit Mathematikbezug sich wohl kaum erhöhen.

geschlossen: Artilel
von Roland
Avatar von 123 k 🚀

Ich hoffe, dass du mich nicht ernsthaft für einen Witzbold hältst. Ein Witz ist es nämlich vielmehr, engspurig nur nach Schema F die Schüler lediglich Kochrezepte lernen zu lassen anstatt ihnen das Kochen beizubringen.

Im übrigen habe ich genau das Gegenteil von dem gefordert was du mir hier andichtest.

@hj2166; Du musst dich nicht angesprochen fühlen.

Ich bin immer wieder erstaunt und entsetzt, wie wenig Ahnung Sie von Lernpsychologie

und Schülermentalität haben.

Ich würde bei Ihnen kochen nicht lernen wollen.

Sie sind ungeduldig, holen die Leute meist überall ab, wo Sie stehen, nur nicht da, wo die Leute selber stehen und werfen Ihnen dann hämisch Unfähigkeit vor.

Mathe von oben herab, höhnisch, spöttisch bis verletzend wie in der alten

Anti-und Angst-Pädagogik, der nur auf der unangreifbaren Autorität des Lehrers beruhte.

Dabei weiß jeder: Angst essen Seele auf.

Lesen sie mehr von Tschakabumba und anderen. Von denen können sie pädagogisch

einiges lernen, insbesondere menschlichere Umgangsformen.

Sie mögen ein Mathe-Ass sein, als Mensch sind Sie eine farblose Karte ohne Bild,

ein sehr skurriler Typ der Marke "Meiden!"

@ggT: Wer wird da angesprochen?

Herr/Frau hj... , du nicht.

Mir dir habe ich keine Probleme. Deine Anregungen sind OK, vlt. ein wenig zu idealistisch

und schwer zu realisieren in hektischen Zeiten, in denen es um Geschwindigkeit geht.

Zum Reflektieren braucht man v.a. Ruhe.

Schwer zu bekommen bei Reizüberflutung ohne Ende.

Ein Lehrer oder eine Lehrerin muss sich bisweilen auch die Frage gefallen lassen: „Warum sollen meine Schüler*innen diesen Stoff lernen?

Antwort eines Lehrers : ich nehme zwar nicht an
das Ihr alles das was Ihr hier auf der Schule
später auch einmal anwenden könnt, aber wir
bringen euch damit das Denken bei.

Antwort eines Lehrers : ich nehme zwar nicht an
das Ihr alles das was Ihr hier auf der Schule
später auch einmal anwenden könnt, aber wir
bringen euch damit das Denken bei.

Welches Denken? Nur das logische?

Das ist zu wenig.

Denken beibringen, Emotionen austreiben?

Der Transhumanismus kann jubeln.

Gehirne mit Chips kombinieren, schöne neue, kalte Welt.

Das wars dann mit dem klassischen Menschen.

Er war ohnehin ein Fehlkonstruktion, Irrläufer der Evolution.

@ggT

Mir scheint, dass du alles, was nicht in dein Weltbild passt, als Personifizierung des Bösen an sich und als Bestätigung deiner fatalistischen Einstellung ansiehst.

Denken beibringen ist nicht automatisch mit Emotionen austreiben verbunden. Man kann intelligent, gebildet und trotzdem empathisch sein. Begabte Schüler*innen nicht zu fördern, damit sie keine emotionslosen Wesen werden, erscheint mir doch ziemlich absurd.

Was du unter dem "klassischen Menschen" verstehst, bleibt unklar. Dass mir im letzten Jahr nach einem Herzinfarkt ein Stent sowie ein Herzschrittmacher (Chip!) eingesetzt wurden, betrachte ich als Segen, den ich intelligenten Menschen verdanke, die diese Geräte entwickelt haben. Als "klassischer Mensch" könnte ich heute wahrscheinlich hier nicht mehr kommentieren.

Also, reg dich ab und genieß das Leben.

:-)

Lieber ggT,

MontyPython ist offensichtlich ein Mensch, der das Leben kennen gelernt hat. Und du scheinst noch sehr jung zu sein. Ich empfehle dir die Lektüre meines Artikels in diesem Forum: Ist das Wesen der Mathematik ihre Anwendbarkeit?

Herzliche Grüße

Roland

Ich empfehle dir die Lektüre meines Artikels in diesem Forum: Ist das Wesen der Mathematik ihre Anwendbarkeit?

Link: https://www.mathelounge.de/683993

Lieber ggT ... Und du scheinst noch sehr jung zu sein.

... ich glaub' eher das Gegenteil.

Guten Morgen Werner. Vielen Dank für das Anfügen des Link.

@ggT

du interpretierst mir ein bißchen viel in meinen
Kommentar hinein.

Du siehst das falsch.

Ich personifiziere nichts zum Bösen und sehe nur bestimmte Sachverhalte sehr kritisch.

Du scheinst wissenschafts-und vernunfthörig zu sein und leicht naiv, weil

die Realität ausblendend.

Du hast die rosarote Brille auf, wenn du glaubst, alles per ratio lösen zu können,

die zudem fallibel ist und schon oft geirrt hat. (Paradigma-Wechsel).


Man kann intelligent, gebildet und trotzdem empathisch sein. Begabte Schüler*innen nicht zu fördern, damit sie keine emotionslosen Wesen werden, erscheint mir doch ziemlich absurd.

Das habe ich mit keinem Wort bestritten, sondern nur auf die Gefahren hingewiesen.

Es gibt viele hochbegabte, emotionsgestörte Kinder bis hin zum inselbegabten Autisten.

Dass unsere Gesellschaft zu verrohen droht, sollte dir nicht entgangen sein.

Woher kommt das? Frühe emotionale Verwahrlosung ist ein Grund.

Die Zahl psychischer Erkrankungen hat rapide zugenommen,

Entsprechend ist der Umsatz bei Psychopharmaka gestiegen.

Dass mir im letzten Jahr nach einem Herzinfarkt ein Stent sowie ein Herzschrittmacher (Chip!) eingesetzt wurden, betrachte ich als Segen

Ich auch und darum geht es nicht. Bitte keinen absurden Äpfel-Birnen-Vergleiche.

Es geht um das, was in den Psychen von Menschen angerichtet wird und

den Verlust von interhumanen Werten wie echte Solidarität und Verzicht zum Wohle anderer,

qualitatives Wachsen, nicht quantitatives.

Denken beibringen ist nicht automatisch mit Emotionen austreiben verbunden.

Auch das hat niemand bestritten. Doch logisches Denken allein genügt nicht.

Die Schule hat auch einen Erziehungsauftrag.

Für mich unterschätzt du die gefährliche Wirkung der heutigen globalisierten Welt,

in der jeder verkaufen will und schnell reich werden will.

Die Mammonokratie ist ubiquitär, so stark wie selten zuvor. Profit, Profit, Profit!


Doch bevor wir weiter aneinandervorbeireden, solltest du erst definieren, was

das unter Denken genau verstehst.

PS:

Heute hat Hans Albert Geburtstag, der sagte:

Versuche ständig, deine jeweiligen hypothetischen Theorien zu falsifizieren, denn nur so ist der Fortschritt der Wissenschaften denkbar und möglich.

Dem stimme ich voll zu.

Es gilt auch für alle Theorien über das Denken und dessen Vermittlung, auch

des mathematischen Denkens. Da liegt m.E. noch viel im (System-)Argen


Ich wünsche dir ein langes Leben mit deinem Schrittmacher und hoffe, dass

du nie so einen fürs Gehirn brauchst, sobald es welche gibt, um dir Erlebnisse

einzuprogrammieren, die man lieber real machen sollte.


PPS:

Ist es logisch, den Mars zu terrifizieren, den Kosmos mit Utopien zu erobern

und gleichzeitig den eigenen Lebensraum so zu vermüllen und zu vergiften,

dass er bereits in 100 Jahren nicht mehr bewohnbar ist (S. Hawking)?

Das ist leider Realismus, nicht bloßer Pessimismus,

auch wenn du das bestreiten wirst mit der rosaroten Brille auf der Nase

und vlt. eine bald programmierbaren Idylle im Gehirn, das aber weiterhin

saubere Luft zum Funktionieren brauchen wird.

Oder gehört das Gehirn der Zukunft dem Kohlendioxid, das man aus der Luft

zurückholen will, und anderen einst schädlichen Substanzen?

Genetische Umprogrammierung die Universallösung??

Denken ist ein weites Feld, ein sehr, sehr weites, geniales wie (lebens)gefährliches.

Zwei Bitten an ggT:

1. Nenne bitte zuallererst den Teilnehmer, den du ansprichst.

2. Versieh deine Aussagen mit einem Hinweis zwecks Unterscheidung: 'So ist es' vs. 'So solle es sein'.

@ggT

Du siehst das falsch.

Na dann.

Du scheinst wissenschafts-und vernunfthörig zu sein und leicht naiv, weil die Realität ausblendend.

Ist es nicht schön, dass es Schubladen gibt, in die man Menschen, die man gar nicht kennt, packen kann.

Oder gehört das Gehirn der Zukunft dem Kohlendioxid, das man aus der Luft zurückholen will, und anderen einst schädlichen Substanzen?Genetische Umprogrammierung die Universallösung??

Nun wird es mir doch zu schwurbelig.

So long, and thanks for all the fish!

:-)

Glaube mir, auch mit Mathe kann man die Welt nicht erlösen oder wesentlich verbessern

für den Großteil der Menschheit. Ein bisschen erträglicher machen für die, die

ganz übel dran sind vlt.

Was soll man auch von einem reinen Zufallsprodukt großartig erwarten,

das ein weiteres Zufallsprodukt, uns Menschen, mühsam hervorgebracht

hat in grausamsten Prozessen, das erkennen kann, das alles nur Zufall ist.

Wäre die Erde zuletzt nicht mit THEIA , der Göttlichen, kollidiert,

gäbs keine Mathelounge und weder dich noch mich.

Der Laden hier wird wohl eher dicht sein, als Pessimisten

prophezeien.

Nur ein Gott kann uns noch retten (M. Heidegger vor vielen Jahrzehnten).

Doch der ist der Godot von Beckett, auf den wir vergeblich warten werden.

Definitiv werden wir die Sonne als ROten Riesen nicht erleben, mit dem

ohnehin unser Sonnensystem ultraheiß enden wird.

Auch Erde und Mensch sind temporäre Erscheinungen wie letztlich

der gesamte Kosmos der sich in Strahlung auflösen wird.

Bis dahin ist es noch unendlich lang hin.

Den Sinn des Leben kann auch Mathe nicht liefern, schlicht deswegen,

weil es ihn nicht gibt bzw. jeder seinen eigenen suchen kann oder auch nicht.

Der Kosmos ist sinn-und wertfrei. Ihn interessieren unsere Probleme nicht.

In summa ist er ein absurdes Theater ohne Sinn und Ziel.

Kunst und Schöne und Religion können lindern, erlösen können auch sie nicht.

Man kann Glück haben, genetisch, soziokulturell, oder Pech.

Auch das ist PURER ZUFALL.

Schönen Abend.

@ggT: Ist dein Kommentar an alle gerichtet oder fehlt nur wieder die Anrede? Auch ohne den Kommentar vollständig zu lesen, weiß ich für meinen Teil, dass ich diese Diskussion als beendet betrachte.

Er war die direkte Antwort an Monty.

Das sollte aus dem Kontext hervorgehen:

Glaube mir, auch

Hallo ggT,

in der Frage " Sinndeutung des Lebens "
gibt es bekanntermaßen eine Vielzahl von
Antwortmöglichkeiten.

Meine Meinung : von nichts kommt nichts.
Meiner Meinung gibt es einen Schöpfergott.
Was allerdings der Sinn der Schöpfung ist
hat sich mir noch nicht erschlossen.
Falls meine Vermutung stimmt und ich
vielleicht nach meiner irdischen Existenz
dem Schöpfergott gegenüberstehe
werde ich genau diese Frage nach seinen
Absichten stellen.

Was allerdings der Sinn der Schöpfung ist
hat sich mir noch nicht erschlossen.

Der könnte was mit dem Worte aus 5 Buchstaben zu tun haben, das mit L beginnt und e endet.

Ich habe mal gelesen, dass es sein könnte, dass der Inhalt dieses Wortes auf eine

andere Weise nicht möglich gewesen wäre wegen der zuende gedachten Freiheit,

bei der alles möglich sein muss bis zur Selbstvernichtung.

Diesen Gedanken kann man weiterfolgen um seine Logik vlt. zu erfassen oder auch nicht.

L geht nicht ohne F. Und F ohne L macht auch keinen Sinn.

Falls meine Vermutung stimmt und ich
vielleicht nach meiner irdischen Existenz
dem Schöpfergott gegenüberstehe
werde ich genau diese Frage nach seinen
Absichten stellen.



Die Antwort könnte sein, dass er dich zugelassen hat, wie alles andere auch

oder dich vlt. genau so haben wollte, wie du bist.

Es ist eine Glaubensfrage, die logisch nicht beantwortbar ist, eher weitere unlösbare

Fragen aufwirft, die im aporetischen Frust enden.

Warum gibt es etwas und nicht nichts?

Wobei man NICHTS definieren müsste, das es so, wie man es gemeinhin denkt, vlt.

"nie gab". Vlt. liefert die Quantenphysik dazu Lösungsansätze, die Quantenwelt

ist der Schlüssel zu einem neuen Denkansatz in diesem Themenkomplex.

Vlt. lautet die Frage besser: Warum konnte es nie nichts geben?

Der Schöpfergott ist ja auch etwas, so es ihn denn gibt.

alter Witz:

Wozu hat Gott die Hölle geschaffen?

Für die, die solche Fragen stellen.


Oder kennst du den?

Warum kommen nur 10 % der Männer in den Himmel?
Wenn alle reinkommen würden, wäre es die Hölle!

Warum kommen soviele Frauen in den Himmel?

Weil in der Hölle die Separees knapp geworden sind. :)

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