Ich kenne den genauen Zusammenhang des Zitates nicht. Ich kenne aber die Bedeutung des Kognitivismus und des Konstruktivismus in der Psychologie.
Laut Wikipedia ist Glasersfeld zur Schule gegangen und hat immerhin auch 2 Semester studiert. Warum hat er das gemacht, wenn eine Lehrkraft weder mündlich noch schriftlich zum Wissensgewinn des Schülers beitragen kann?
Die Frage ist also, ob du es genau so interpretierst, wie er es gemeint hat oder ob du mit deiner Interpretation daneben liegst.
Kennst du die Bedeutung des Konstruktivismus? Glasersfeld hat mit dem Zitat nichts Neues gesagt, sondern nur erklärt, was der Konstruktivismus in der Psychologie bedeutet.
Was Glasersfeld meint ist, dass Wissensgewinn im Hirn des Schülers ein aktiver Prozess ist. Man kann also nicht zum Wissensgewinn beitragen, wenn der Schüler nicht aktiv mitdenkt.
Vielleicht ist es hier jemandem auch schon passiert, dass man ein Essay gelesen hat und am Ende nicht verstanden hat, was der Schreiber eigentlich sagen möchte. Oder man liest in einem Roman in der Badewanne 4 Seiten und kann den Inhalt nicht mal wiedergeben. Oder man hört im Radio nebenher die Nachrichten und kann sie im Anschluss nicht wiedergeben.
Eine reine Berieselung mit Text und Sprache langt offensichtlich nicht aus, im Leser bzw. Hörer ein Wissen zu vermitteln. Der Leser/Hörer muss sich auch aktiv mit dem Präsentierten auseinandersetzen. Ansonsten kann kein Wissensgewinn erfolgen.
Der Konstruktivismus betont die aktive Rolle des Lernenden bei der Konstruktion von Wissen. Er besagt, dass Individuen nicht passiv Informationen aufnehmen, sondern ihr Wissen aufgrund ihrer Erfahrungen, Interaktionen und Interpretationen selbst aufbauen.
Ich kann empfehlen, sich mit den Strömungsrichtungen des Kognitivismus und des Konstruktivismus in der Psychologie zu beschäftigen.