Eigentlich sollte das nicht vorkommen, dass hier eine Lösung herauskommt, obwohl das Gleichungssystem unlösbar ist. Denn nach Anwendung des Zeilenstufenverfahrens, kann man direkt erkennen, ob ein Gleichungssystem keine, eine oder unendlich viele Lösungen hat. Und dabei wäre es egal, wenn man zur Addition benutzte Zeilen dann nicht mehr aufschreibt.
Ich weiß, dass zu einem LGS immer alle Zeilen gehören. Und weil du den Gauß erwähnst, sage ich immer scherzhaft, das Gauss-Verfahren kann nicht von Gauss stammen, denn dieser sehr clevere Kerl, der bei einer Strafarbeit mal eben die Gaußsche Summenformel entwickelt hat, würde bestimmt nicht in einem Gleichungssystem alle Zeilen bis auf eine abschreiben, nur weil gerade zur untersten Zeile ein Vielfaches der darüberliegenden Zeile addiert wird.
Daher sind bei mir einzelne Zeile auch nie als komplettes lineares Gleichungssystem zu sehen.
Ich habe auch schon erlebt, dass Schüler aus einem LGS, welches aus drei Zeilen besteht, nur die ersten beiden Zeilen notieren und daraus eine Lösung ableiten ohne sich die dritte Zeile überhaupt anzusehen. Das ist ein Fehler.
Trotzdem kann man es so machen, wenn man denn die Lösung noch in die dritte Zeile einsetzt, um zu prüfen, ob die Lösung auch alle Zeilen erfüllt. Und wer eine Kontrolle haben möchte, kann eh am Ende nochmals eine Probe machen.