Und das Problem sehe ich nicht unbedingt nur bei der Schule.
Das wolte ich auch nicht sagen. Die Schule soll das ausbaden, was zuhause versäumt wurde und nicht vermittelt wurde aus diversen Gründen. Damit ist die Schule überfordert, schon aus Zeitgründen.
Wer sich kaum zuhause mit seinen Kindern beschäftigt, braucht sich nicht wundern, wenn später vieles schief geht. Es ist ein Zeit- und Willensproblem, hinzu kommt, dass immer mehr Ehen oder Partnerschaften scheitern, weil es auch dort an Zeit und Zuwendung fehlt. Wenn das Materielle zu sehr im Vordergrunde steht, sind Probleme vorprogrammiert. Eltern, die zu reinen Versorgern verkommen, leisten Fehlentwicklungen Vorschub und schauen dumm aus der Wäsche, wenns nicht läuft. Denn Kinder brauchen mehr als eine materielle (Über)Versorgung ohne Zeit und echte Zuwendung, die eben zeitintensiv ist und nicht zwischen Tür und Angel so mal nebenbei unter Zeit-oder Unlustdruck gewährt werden darf. Kinder sind sehr sensibel und ,merken schnell, wie groß das Interesse an ihnen wirklich ist.
Der Fisch stinkt also wesentlich von Zuhause her. Damit gehe ich mir dir völlig d'accord. Traurig, aber leider wahr. Die schwierige gesamtgesellchaftliche Situation tut ein Übriges, Freude und Motivation zu dämpfen (No-future generation, last generation etc.).
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, unter denen Kinder und Jugendliche leiden. Häufig wird die Krankheit jedoch übersehen, weil die Symptome der Krankheit, wie Niedergeschlagenheit und Schlafstörungen, als Symptom des Heranwachsens interpretiert werden.
https://www.springermedizin.de/covid-19/perspektive-praevention-psychische-gesundheit-von-schuelerinnen-/24608576
Insgesamt muss man wohl von einem multifaktoriellen Problem sprechen, der den Lehrberuf zudem immer unattraktiver macht und gefährlich für die Gesundheit (burnout). Wie schon öfter gesagt: Immer mehr Lehrer:innen arbeiten Teilzeit und streben die Altersteilzeit an. Ein Freund, Lehrer, sagte mir schon vor vielen Jahren, dass ihm ab Mitte 50 die Luft auszugehen begann. Und von anderen Bekannten, die ebenfalls Lehrer sind, hören ich Ähnliches: Sie sind immer öfter am Limit.
https://beamtenberater.com/gruende-dienstunfaehigkeit-lehrer/
Mit Mitgefühl für Lehrer wächst, seit ich immer wieder neue kennenlerne oder von Berichten von Bekannten höre. Ich sehe leider keine Besserung, eher noch Verschlimmmerung durch den gravierenden Lehrermangel, der sich mit Geld allein nicht beheben lässt. Ein Lösung wüsste ich aber auch nicht, eine schnelle schon gar nicht.