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Kann ich diese Aussage:

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Satz 2.11.5 Sei \( X \) ein topologischer Raum, \( (Y, d) \) ein metrischer Raum und \( \left(f_{n}\right)_{n \in \mathbb{N}} \) eine gleichmäßig gegen \( f: X \rightarrow Y \) konvergente Folge von Abbildungen \( f_{n}: X \rightarrow Y \), die an der Stelle \( a \in X \) stetig sind. Dann ist \( f \) an der Stelle a stetig.

wie folgt beweisen:

Zu zeigen ist: \(\lim_{x\to a} f(x)=f(a)\).

Es gilt für eine Folge \((x_n)_n\) mit Grenzwert \(a\):

\(d(f(x_n),f(x)) =d(\lim_{n\to\infty} f_n(x_n), \lim_{n\to\infty} f_m(x)) = \lim_{n\to \infty} d(f_n(x_n),f_n(a))<\epsilon\), da ja die Folgenglieder der Folge \(f_n\) stetig sind.

Kann man das so beweisen? Also kann man insbesondere den Limes aus "d(..,..)" rausholen?

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Zunächst: Wieso kann man in einem allgemeinen topologidchen Raum Stetigkeit mit Folgen nachweisen?

Für die beiden Gleichungen sehe ich keine (einfache, offensichtliche) Begründung.

Also ich kenn das selber nur von dem Raum der stetigen Funktionen

@Mathhilf

Vielen Dank!

Stimmt, das hatte ich vergessen, dass wir uns ja in einer allgemeinen Topologie befinden!

1 Antwort

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Hallo,

ich hätte einen Beweis. Jedoch beruht meine Idee auf die Epsilon-Delta-Definition der Stetigkeit. (Ich hatte in meiner vorherigen Version eine Kleinigkeit vergessen, habe es jetzt ergänzt)

Der Beweis.

Sei ein reeles ε > 0 gegeben und a ∈ X. Da die Folge (f_n) gleichmässig gegen f konvergiert, finden wir ein N ∈ |N, sodass für alle x ∈ X und n > N-1,

d(f_n (x), f(x)) < ε/3 gilt. (Insbesondere auch d(f_n (a),f(a)) < ε/3, da ja a ∈ X ist).

Da für alle n die Funktionen f_n stetig in a sind, finden wir eine Folge (δ_n) mit δ_n > 0 für alle n, sodass für d(x,a) < δ_n, dann die Abschätzung

d(f_n (x), f_n (a)) < ε/3 gilt.

Dann wählt man δ := min{δ_n : n > N-1} > 0, so gilt dann mit der Dreiecksungleichung für alle

n > N-1 und x ∈ U_δ (a) = {x ∈ X : d(x,a) < δ} :

d(f(x),f(a)) < d(f(x),f_n (x)) + d(f_n (x), f_n (a)) + d(f_n (a), f(a)) < ε/3 + ε/3 + ε/3 = ε.

Insgesamt bewiesen wir also, da ja ε beliebig war: Für jedes ε > 0 gibt es ein δ > 0, sodass für alle x ∈ U_δ (a), die Abschätzung d(f(x),f(a)) < ε gilt. Das zeigt nach Definition die Stetigkeit von dem gleichmäßigem Grenzwert f im Punkt a. QED


Nochmal zu der obigen Wahl von δ. Die Idee ist da, das δ so klein wie möglich zu machen.

Avatar von 1,2 k

Das ist der klassische Beweis.

Allerdings hast Du ihn falsch / unvollständig aufgeschrieben: Das \(\delta\) kann nicht für alle n>N gewählt werden, es hängt möglicherweise von n ab.

Stimmt hatte es vergessen, habe es jetzt korrigiert

Das ist der klassische Beweis.

Allerdings hast Du ihn falsch / unvollständig aufgeschrieben: Das \(\delta\) kann nicht für alle n>N gewählt werden, es hängt möglicherweise von n ab.

Zur Korrektur: Und wenn das Minimum gleich 0 ist?

Das kann es ja nicht. Das Minimum einer Menge muss immer in der Menge selbst liegen.

Da für alle n : δ_n > 0 ist, ist auch das Minumum echt positiv. Die Menge aller Deltas ist ja hier eine Teilmenge des Intervalls (0,inf) und liegt daher auch in (0,inf).

Ich wähle ja einfach hier die kleinste positive Zahl, also das kleinste Delta von der Menge aller Deltas.

Wenn z.b \(\delta_n=1/n\)?

Ja aber dann würde min{δ_n : n} nicht existieren, da die Menge {1/n : n} kein Minimum hat.

Wir können ja wegen der Voraussetzung ohnehin schon auf die Existenz einer Folge (δ_n) welche keine Nullfolge ist, schliessen. Abgesehen davon müsste (δ_n) ja ohnehin gar nicht konvergieren.

Wenn Du auf den Beweis schaust: Du brauchst die Abschätzungen gar nicht für bliebige oder beliebige große n. Es reicht eins.

Wenn \(e>0\) gegeben ist, dann wählst Du ein \(m \in \N\) mit

$$\forall x \in X: \quad d(f_m(x)-f(x))<e/3$$

Für dieses m wählst Du das \(\delta\) und führst dann die Abschätzung für \(d(x,a)<\delta\) mit diesem einen m durch...

Ja das geht natürlich auch. Aber man kann unter der Voraussetzung ja auch auf die Existenz dieses δ‘s einfach schließen.

Vielen Dank für deine Rechnung und die Korrekturen!

Das habe ich jetzt verstanden, danke!

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