0 Daumen
113 Aufrufe

Aufgabe:

Sei sgn die Signum-Funktion. In welchen Punkten ist sgn stetig und in welchen Punkten ist sie unstetig?

Beweis. (i) Betrachten wir ein beliebiges, festes \( x_{0} \in \mathbb{R} \backslash\{0\} \) und ein beliebiges, festes \( \varepsilon>0 \). Wir setzen \( \delta:=\left|x_{0}\right| \). Wegen \( x_{0} \neq 0 \) ist dann \( \delta>0 \).
Betrachten wir nun ein beliebiges, festes \( x \in \mathbb{R} \) und nehmen wir an, dass \( \left|x-x_{0}\right|<\delta \) ist. Wir zeigen nun, dass \( \operatorname{sgn}(x)=\operatorname{sgn}\left(x_{0}\right) \) gilt. Dazu unterscheiden wir zwei Fälle:

1. Fall: \( x_{0}>0 \).

Dann ist auch \( x>0 \), denn es gilt

\(-\left(x-x_{0}\right) \leq\left|x-x_{0}|\right<\delta=\left|x_{0}\right|=x_{0}\)

und somit in der Tat \( x>0 \). Also gilt \( \operatorname{sgn}(x)=1=\operatorname{sgn}\left(x_{0}\right) \).

2. Fall: \( x_{0}<0 \).

In diesem Fall ist auch \( x<0 \), denn es gilt

\(x-x_{0} \leq\left|x-x_{0}\right|<\delta=\left|x_{0}\right|=-x_{0}\)

und somit in der Tat \( x<0 \). Also ist in diesem Fall \( \operatorname{sgn}(x)=-1=\operatorname{sgn}\left(x_{0}\right) \).


Problem/Ansatz:

Also das ist zwar nicht der ganze Beweis, aber mir geht es nur um diesen Teil des Beweises. Ich verstehe nicht, wie hier die Fälle funktionieren, kann es mir jemand ausführlich erklären? Man schaut sich hier |x-x_{0}| an und da ergeben sich die Fälle -(x-x_{0}) und x-x_{0}, aber wieso schlussfolgert man, dass x gleich x_{0} sein muss? Das ist zwar der SInn des Teilbeweises, aber ich komme nicht dahinter.

Avatar vor von

1 Antwort

0 Daumen

Man folgert doch nicht, daß x gleich x0 sein muß.

Man folgert, daß Signum von x gleich Signum von x0 sein muß.

Damit zeigt man die Stetigkeit für alle x ungleich 0

Avatar vor von

stimmt das habe ich falsch aufgeschrieben, wo folgert man denn, dass sgn(x) = sgn(x_0)?

Daher die Fallunterscheidung, es ist jeweils das Ergebnis unter a) und b).

Die wichtigere Frage ist, wieso folgt daraus die Stetigkeit?

Ich verstehe noch nicht das Ergebnis der Fallunterscheidung, wieso folgt beim zweiten Fall, dass ∣x∣=−x? wenn doch der Anfang des Termes das positive der beiden Gleichungen x - x0 und -(x - x0) ist? Ich verstehe im Grunde nicht wieso manchmal ein minus auftaucht und dann wieder nicht

Das ist die Definition des Betrag-Symbols. Wenn x<0 ist, ist der Betrag -x, was somit wieder positiv ist. Der Betrag macht vereinfacht gesagt jede Zahl positiv. Wenn die Zahl positiv ist, macht er nichts, wenn sie negativ ist, dreht er das Vorzeichen um.

Ah verstehe! Und wieso folgt bei x_0 kleiner 0, dass x kleiner 0 ist und im zweiten Fall, dass x_0 größer 0 folglich x größer 0 ist?

Vielleicht noch ein Hinweis:

alles, worum es in diesem Teil des Beweises geht, ist zu zeigen, dass wenn ich ein x0 wähle, das einen Abstand vom Ursprung von δ habe (und natürlich rechts oder links vom Ursprung liegen kann) und dann ein beliebiges x, das einen Abstand von x0 habe, der ebenfalls höchstens δ groß ist, das dann dieses x auf derselben Seite wie x0 vom Ursprung liegen muß und somit dasselbe Vorzeichen hat.


Zur letzten Frage: Schau Dir die jeweils letzte Ungleichungskette an, z.B. unter 2. Fall:

Ganz links steht x-x0 <  -x0 (ganz rechts)

Und somit x<0

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community