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Das ist eine Aufgabe für Tüftler:

Gegeben sind: - Der Schrägschnitt einer Rechteckpyramide = ein gleichschenkliges Trapez

                            - Das Seitenverhältnis der Pyramiden-Grundfläche.

Gesucht sind:   - Der kleinste Abstand der Pyramidenspitze von der Schnittebene

                            - Der Abstand dieses Punktes der Schnittebene vom Kreuzungspunkt der

                              Diagonalen des Trapezes.

Gefragt sind also für alle derartigen Pyramidenschnitte gültige Formeln. Sie haben für die

Schrägluftbildfotografie große Bedeutung. Die Lösung ist nicht auf Anhieb zu finden, höchstens

für einen echten Mathe-Profi. Ich habe die Lösung auch nicht sofort gefunden!

Konkretes Beispiel:  - Trapezseiten. 6,4 und 11,8 cm, beide Schenkel 10,3 cm

                                      - Seitenverhältnis der Pyramidengrundfläche:  4 : 3

                                      - Kleinster Abstand der Pyramidenspitze:  10,8 cm

                                      - Abstand dieses Punktes zum Kreuzungspunkt: 12 cm
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Ich habe die Lösung auch nicht sofort gefunden!

Also hast du die Lösung gefunden ? Wo brauchst du denn jetzt Hilfe ? Oder möchtest du einfach das wir uns auch mit der Aufgabe beschäftigen?

Ja, ich möchte einfach sehen, ob auch andere Mathe-Fans diese Aufgabe lösen.

Denn im Vergleich zu den anderen Aufgaben verlangt diese das Auffinden von Formeln,

die in keinem Lehrbuch oder keiner Aufgabensammlung  zu finden sind. Sie erfordert

gründliches Nachdenken und ein geometrisch geschultes Vorstellungsvermögen. Auf

die Schnelle ist da nichts zu machen. Wer eine schnelle bzw. einfache Lösung bevorzugt,

sollte es erst gar nicht versuchen.. Kleiner Tipp: Die Lösung enthält trigonometrische

Funktionen als wesentliche Lösungselemente. Mit mehr Pyramidenmaßen ist eine

Lösung auch grafisch möglich. Das wäre aber eine 0815-Aufgabe!

Hallo Verdel,

danke schon mal für die interessante Aufgabenstellung. Ich habe nun mal die Rechnungen gemäß meinen Figuren durchgeführt, mit deinen Daten für Trapez und Seitenverhältnis des Basisrechtecks der Pyramide. Allerdings komme ich dabei auf andere Ergebnisse, nämlich:

Abstand Pyramidenspitze - Schnittebene :   7.6 cm

Abstand Fußpunkt - Diagonalenschnittpunkt :   8.1 cm

Wenigstens einer von uns scheint sich also verrechnet zu haben ...

Hallo Gast jc149,

ich habe in meinem konkreten Beispiel etwas durcheinandergebracht. Die Rechenwerte

betragen für den Abstand der Pyramidenspitze zur Schnittebene 7,5 cm und für den Ab-

stand Fußpunkt zum Diagonalenschnittpunkt  8,4 cm. Deine Werte liegen nahe dran, Respekt!

Eine zeichnerische Lösung scheint also doch möglich zu sein.

Verdel


Hallo verdel,

meine Ergebnisse sind exakt, ich habe sie aber auf eine Dezimalstelle nach dem Komma gerundet, weil auch die Eingangsdaten nicht genauer angegeben waren. Ein Wert von 8.4 (anstatt 8.1) kommt also aus meiner Sicht nicht in Frage.

Gruß ,  Yakob

Hallo Yakob,

Du hast recht, wie ich bereits mitteilte. Ich habe zur Berechnung die Maße eines kleineren formgleichen

Trapezes benutzt und diese auf das angegbene Trapez hochgerechnet.. Da schleichen sich leicht Fehler ein.

Deshalb habe ich akkurat das Originaltrapez gezeichnet und die für meine Formeln erforderlichen Maße

entnommen. Die Berechnung ergab folgende Werte: Winkel zwischen Pyramidenachse und Schnittebene=

43,3 grad, Winkel an der Pyramidenspitze= 31,1 grad und 40,8 grad, Abstand der Pyramidenspitze zum diago-

nalen Kreuzungspunkt = 11,1(5) cm und minimal zur Schnittebene = 7,6(5) cm, Abstand dieses Fußpunktes

zum diagonalen Kreuzungspunkt = 8,1(2) cm.

Ich habe nochmals eine zeichneriche Lösung versucht. Prinzipiell geht das, die gewonnenen Werte sind

aber fehlerhaft, bis etwa 3...4%. Für eine bessere Genauigkeit muß man mit größeren Maßstäben arbeiten.

Ich danke Dir, Yakob, für das Auffinden eines anderen, gleichwertigen Lösungswegs!

Verdel

OK,

vielen Dank und eine gute neue Woche !

Die Rechnungen habe ich alle mit einem CAS-Rechner durchgeführt und die Zwischenergebnisse unter passenden Variablennamen im Rechner gespeichert und dann weiterverwendet; damit habe ich durchwegs eine hohe Präzision und kann dann am Schluss sinnvoll runden, hier auf eine Dezimale nach dem Komma, wie bei den Eingangsdaten. Falls du über keinen CAS-Rechner verfügst, hätte ich noch einen Geheimtipp: Das frei erhältliche Programm "SpeedCrunch" liefert für solche Rechnereien ähnlichen Komfort, mit übersichtlichem Rechenprotokoll !

Yakob

1 Antwort

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!

Ja, die Aufgabe ist wirklich nicht so leicht nach Schema F zu lösen. Man muss sich zuerst vor allem eine gute Zeichnung machen und geeignete Bezeichnungen einführen. Ich probiere meine Figur zu erläutern:

Ich skizziere ein Schrägansichtsbild einer geraden Pyramide ABCDS mit dem Grundrechteck ABCD und der Spitze S. Die Grundkante AB soll der Grundseite des gleichschenkligen Trapezes ABC'D' entsprechen. Dessen Ecken C' und D' liegen auf den Pyramidenkanten CS bzw. DS. Die Kantenlängen dieses Trapezes habe ich mit g (Grundlinie), d (Decklinie) und s (Schenkel) bezeichnet. Deren Längen sind ja gegeben. Gegeben ist ferner das Seitenverhältnis u:v der Seitenlängen des Grundrechtecks ABCD. Ich habe dabei u mit AB bzw. mit der Grundlinie g identifiziert. Man könnte es aber auch umgekehrt machen, mit v=g (darüber herrscht in der Aufgabenstellung Unklarheit !!).

Nun kann man als Vorbereitung einmal das Trapez ABC'D' etwas näher untersuchen. Insbesondere interessieren seine Höhe h (Abstand zwischen den Parallelseiten AB und D'C' sowie der Abstand hX zwischen dem Diagonalenschnittpunkt (den ich mit X bezeichnet habe) und der Grundseite AB. Dies alles kann man mittels Pythagoras und Ähnlichkeitsüberlegungen machen.

Anschließend betrachte ich (in einer neuen, ebenen Zeichnung) den Schnitt mitten durch die Pyramide, der durch die Spitze S und die Mittelpunkte M und N der Strecken AB und D'C' gelegt wird. In dieser Zeichnung sieht man zunächst das gleichschenklige Dreieck mit der Basis  der Länge v und der Spitze S. Dieses Dreieck wird schräg durchquert durch die (Fall-) Gerade f = MN , welche die Symmetrieachse des Schnitt-Trapezes ist und die Punkte M, X und N enthält. Der Punkt X (Diagonalenschnittpunkt des Trapezes) muss dabei auf die Höhe (Symmetrieachse) des gleichschenkligen Dreiecks zu liegen kommen (warum ?). In dieser Zeichnung kann man nun auch das Lot vom Punkt S auf die Ebene des Trapezes (die man als die Gerade f sieht) und dessen Fusspunkt F einzeichnen.

Wenn man nun in dieser Figur ebenfalls geeignete weitere Hilfsbezeichnungen einführt (z.B. HS , HN , HX für die Höhen der entsprechenden Punkte über der Pyramidengrundfläche) und dann systematisch Gleichungen (meistens mit Pythagoras) aufstellt, kommt man insgesamt zu einer (möglicherweise ziemlich langen) Kette von Gleichungen, mit deren Hilfe man dann die gewünschten Größen schrittweise berechnen kann. In einem weiteren Schritt kann man sich dann natürlich noch überlegen, ob man diese lange Kette von Rechnungen nicht durch geeignete Umformungen und Zusammenfassungen vereinfachen kann.

Zahlenmäßige Berechnungen habe ich bisher keine durchgeführt.

Viel Erfolg beim Zeichnen und bei den Umformungen !

(man kann ohne Trigonometrie auskommen, aber da und dort wäre ev. der Einsatz von Sinus und Cosinus nützlich)

Avatar von

Die Überlegungen gehen schon in die richtige Richtung, stellen aber auf eine zeichnerische Lösung ab.

Dazu fehlen aber die Maße der rechteckförmigen Grundfläche der Pyramide.

 Dann wäre freilich die Lösung einfach. Die Aufgabe geht von der Tatsache aus, dass zu einem Pyra-

midenschnitt  nur genau eine Pyramide gehört. Mit anderen Worten: mit einem Pyramidenschnitt ist die

Pyramide definiert, also bestimmbar. Ich habe die Lösung bei der Rekonstruktion der Kameraposition

bei einer Schrägluftbildaufnahme gefunden. Da kennt man weder die Seiten der Grundfläche der fiktiven

Pyramide noch die Höhe ihrer Spitze, nur das Seitenverhältnis der Grundfläche aufgrund des Kamerafor-

mats. Die Lösung der Aufgabe ist nur mit den vier trigonometrischen Funktionen möglich, zeichnerisch

nur dann, wenn auch die Grundkanten der Pyramide bekannt sind.

Viel Spaß beim Auffinden der richtigen Lösung!

Verdel

wie gesagt: meine Lösung kommt ohne trigonometrische Funktionen aus, sondern allein mit Pythagoras und Ähnlichkeitsüberlegungen. Die Pyramide, die ich betrachte, definiere ich einfach so, dass eine ihrer Grundkanten mit der längeren Parallelseite ("Basis") des gleichschenkligen Schnitt-Trapezes übereinstimmt. Diese Wahl könnte man auch anders treffen, aber sie ist zweifellos ziemlich zweckmäßig. Eine rechteckige Grundfläche für eine Hilfspyramide kann man aber im Prinzip ja in jedem beliebigen Abstand (≠0) von der Pyramidenspitze wählen.

Ich setze also einfach das Grundrechteck mit den Seitenlängen u und v so fest, dass u:= g = 11.8 und v = q*u = 3/4 * u = 8.85  (übrigens:  wenn ich es mit v = 4/3 * u = 15.73...  probiere, gibt es gar keine Lösung, weshalb diese Möglichkeit, die Aufgabenstellung zu interpretieren, wegfällt).

Übrigens habe ich mich inzwischen als "Yakob" registriert ...

Hallo Geometriefans !

Inzwischen habe ich meine rechnerischen Ergebnisse auch noch durch eine Konstruktion mit GeoGebra bestätigen können. Es zeigt sich, dass der Abstand Pyramidenspitze - Trapezebene etwa 7.6 cm beträgt. Der Fußpunkt F des entsprechenden Lotes in der Ebene des Trapezes hat von dessen Diagonalenschnittpunkt X einen Abstand von ca 8.1 cm .

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