Der Hauptgrund dürfte darin liegen, dass man den tatsächlichen (praktischen) Abraum eines so komplexen Bauwerkes nicht mit einer einfachen mathematischen Rechnung überprüfen kann.
Nachfolgend einige Gründe aus der Praxis des Tunnels:
1. die beiden Röhren haben eine unterschiedliche Länge (1. Röhre 7878 m; 2. Röhre 7916 m)
2. viele verschiedene Betriebsanlagen sind außerhalb der Fahr-Röhre im Berg integriert (z.B. Abluftanlagen, Luftstollen, Elektroanlagen...)
3. zwischen den Röhren wurden 25 Verbindungsgänge in unterschiedlichen Längen und Querschnitten gebaut.
4. Es handelt sich hier nur um die Innenmaße der Fahrröhre. Dort beginnt die Innenverschalung. Tatsächlich muss aber auch der Abraum für die Verschalung und Installation abgetragen werden.
5. Die tatsächliche Innenmaß beträgt nicht 9,50 m, sondern im Mittel ca. 9,90 m.
6. Nun mathematisch: Es handelt sich bei dem Tunnel nicht um einen einfachen Zylinder. Das Innenmaß der Fahrbahn beträgt, wie gesagt 9,90 m. Das Höhenmaß variert aber bei ca. 6 - 7,50 m (lichte Fahrbahnhöhe 4,40 -4,70 m). Hinzu wurde unter der heutigen Fahrbahndecke ca. 2m abgetragen. In diesem Bereich verlaufen heute Entwäserung, Versorgungsleitungen und der Aufbau der Fahrbahndecke.