Die einfachste Form ist eigentlich die Verwendung einer Spiegelungsmatrix.
Eine Spiegelung an einer Geraden ist eine lineare Abbildung von ℝ2 nach ℝ2, also ist sie durch eine 2x2-Matrix beschreibbar.
Dass sie linear ist, folgt direkt aus der Linearität von Vektoren.
Um die Matrix herzuleiten, kann man z.B. folgendermaßen vorgehen:
Zunächst für eine Spiegelung an einer Ursprungsgeraden mit dem Steigungswinkel φ:
Für eine Spiegelung an der x-Achse lautet die Spiegelungsmatrix trivialerweise
$$ S ^ { \prime } = \left( \begin{array} { c c } { 1 } & { 0 } \\ { 0 } & { - 1 } \end{array} \right) $$
Wenn man also zunächst eine Drehung durchführt, die die Spiegelungsgerade auf die x-Achse dreht, an der x-Achse spiegelt und dann zurückdreht, erhält man die gesuchte Matrix:
$$ S ( \varphi ) = D ( \varphi ) S ^ { \prime } D ( - \varphi ) \\ S ( \varphi ) = \left( \begin{array} { c c } { \cos \varphi } & { - \sin \varphi } \\ { \sin \varphi } & { \cos \varphi } \end{array} \right) \left( \begin{array} { c c } { 1 } & { 0 } \\ { 0 } & { - 1 } \end{array} \right) \left( \begin{array} { c c } { \cos - \varphi } & { - \sin - \varphi } \\ { \sin - \varphi } & { \cos - \varphi } \end{array} \right) \\ = \left( \begin{array} { c c } { \cos \varphi } & { - \sin \varphi } \\ { \sin \varphi } & { \cos \varphi } \end{array} \right) \left( \begin{array} { c c } { \cos \varphi } & { \sin \varphi } \\ { \sin \varphi } & { - \cos \varphi } \end{array} \right) \\ = \left( \begin{array} { c c } { \cos ^ { 2 } \varphi - \sin ^ { 2 } \varphi } & { 2 \cos \varphi \sin \varphi } \\ { 2 \cos \varphi \sin \varphi } & { \sin ^ { 2 } \varphi - \cos ^ { 2 } \varphi } \end{array} \right) \\ = \left( \begin{array} { c c } { \cos 2 \varphi } & { \sin 2 \varphi } \\ { \sin 2 \varphi } & { - \cos 2 \varphi } \end{array} \right) $$
wobei im letzten Schritt noch ein paar Additionstheoreme ausgenutzt sind.
Für die Spiegelung eines Punktes x an der Geraden gilt nun also
x' = S(φ)x
Dieses Verfahren beschreibt also wesentlich kompakter das, was du gemacht hast.
Insbesondere gibt es natürlich auch noch eine Möglichkeit, das ganze auf beliebige Geraden zu verallgemeinern.
Im Endeffekt ist dein Verfahren dem Matrixverfahren aber natürlich äquivalent. Möglicherweise ist es mit den Matrizen aber etwas leichter gewisse Informationen über die Abbildung zu erhalten.