Das sehe ich anders. Aus 500 m bedeutet man soll die Fussbälle als Kreise betrachten, die ein Rechteck abdecken. Anders würde es aussehen, wenn du am Feldrand stehst und auf die Fussbälle blickst. Dann wirst du vermutlich keinen grünen Rasen sehen die in den Ballzwischenräumen entstehen.
Weiterhin ist es üblich das in Prüfungsaufgaben sich die Schüler durch Recherche erstmal kündig machen über ein paar Angaben die ihrer Meinung nach fehlen. So z.B. die Spielfeldgröße und die Größe eines Fußballs.
Wenn ein Schüler jetzt mit anderer Maßen rechnet z.B. Jugend- statt Fifa-Bälle gibt das keine Abzugspunkte, weil es im Rahmen der Aufgabe eben freigestellt war.
Für die Schüler wäre es natürlich generell einfacher wenn der Lehrer einfach vorgibt berechnen sie bei einem rechtwinkligen Dreieck die Kathete.
Dann weiß der Schüler ganz genau was zu tun ist. Praxisorientiert ist das jedoch nicht.
Ich hatte letztes Jahr eine mündliche Abiturarbeit betreut, wo die Aufgabenstellung einfach war:
"Untersuchen sie die Storchenpopulation der letzten 20 Jahre in Deutschland mit Hilfe mathematischer Modelle. Gehen sie dabei insbesondere auch sich ändernde Umwelteinflüsse ein. Machen sie dann eine Prognose wie sich die Storchenpopulation in den nächsten 10 Jahren in Deutschland verändern wird."
Das einzige was ich daran bemängel wäre das solche Aufgaben natürlich durch die offene Formulierung viel schwieriger sind und auch wesentlich mehr Recherche benötigen als wenn man alle relaventen Dinge gegeben hat. Dadurch wird das Abitur für einige sehr viel Schwieriger als für andere. Außerdem ist die Recherchezeit bedingt durch die Abgabe der Abi-Dokumentation viel zu kurz bemessen.
Grundsätzlich lasse ich meine Schüler dann alleine Arbeiten und gebe nur kleine Hinweise die sie auf den Rechten weg bringen sollen.
Die Schülerin die das Thema hatte, hat sich aber sehr viel Mühe gegeben und auch bei Storchenexperten recherchiert. Mit meinen Tipps zum Mathematischen Modell und zu den Umwelteinflüssen könnte sie dann ihre Arbeit recht gut selbständig lösen und hat dafür auch wie ich meine wohlverdiente 15 Punkte bekommen.
Die meisten mündlichen Prüfung die ansonsten auf meinem Tisch landen sind aber eher fest vorgegebene Aufgaben wie aus einer schriftlichen Abiturprüfung die man, wenn man geübt ist locker in 30 Minuten runterrechnen und aufschreiben kann. An solch geringen Aufwand war bei der Storchenaufgabe allerdings gar nicht zu denken. Da war schon deutlich mehr Aufwand erforderlich.