Eine Funktion \(f\colon \mathbb R\rightarrow\mathbb R\) ist gerade nach Definition wenn für alle \(x \in\mathbb R\) gilt:
$$f(-x)=f(x).$$
Für ein Polynom muss dann gelten: $$f(-x)=f(x) \Leftrightarrow \sum_{i=0}^na_i(-x)^i=\sum_{i=0}^na_ix^i.$$
Da \((x_n)_{n\in\mathbb N}\) eine Basis der Polynome bilden (also insbesondere linear unabhängig sind), kann das nur der Fall sein, wenn für jedes \(i\in\{1,...,n\}\) gilt:
$$a_i(-x)^i=a_ix^i\Leftrightarrow a_i((-x)^i-x^i)=0.$$
Nun ist aber für alle geraden \(i=2k\) der Ausdruck \((-x)^i-x^i=(-x)^{2k}-x^{2k}=((-x)^2)^k-(x^2)^k=(x^2)^k-(x^2)^k=0.\)
Für ungerade \(i=2k+1\) hingegen gilt: \((-x)^i-x^i = (-x)^{2k+1}-x^{2k+1} = (-x)((-x)^2)^k-x(x^2)^k = (-x)(x^2)^k-x(x^2)^k =-2x^{2k+1}\neq0, \forall x\neq0.\)
Damit muss für alle ungeraden \(i\) der Vorfaktor \(a_i\) Null sein oder die Funktion kann nicht gerade sein.