> könnte es dann eine Urne mit 10 gleichen Kugeln (weiß) sein.
Entscheidend ist nicht, welches Modell du betrachtest (Urne mit irgendeiner Anzahl wie gefärbeter so beschrifteter Kugeln). Solche Modelle dienen dazu, Vorstellungsvermögen aufzubauen.
Entscheidend ist die Angabe einer Ergebnismenge
Ω = {a1, a2, a3, ...}
und einer Wahrscheinlichkeitsverteilung
P(a1) = ...
P(a2) = ...
P(a3) = ...
...
so dass für jede Teilmenge A ⊂ Ω die Gleichung
P(A) = P(A)·P(A)
gilt. Dass P(A) = 1 für bestimmte A ⊂ Ω gelten darf, hast du ja schon herausgefunden.
> P(leere Menge)=0
Dass P(A) = 0 für bestimmte A ⊂ Ω gelten darf, weil auch dann P(A) = P(A)·P(A) gilt, scheinst du auch bereits herausgefunden zu haben. Weil es sich um eine quadratische Gleichung handelt (d.h. maximal zwei Lösungen) darf es keine Ereignisse geben, die eine andere Wahrscheinlichkeit haben.
> könnte es dann eine Urne mit 10 gleichen Kugeln (weiß) sein.
Ja, natürlich. Zur Beschreibung eines Experiments gehört aber auch, welche Handlung durchgeführt wird und mit welchen Ergebnissen gerechnet (im wörtlichen Sinne) wird. Ungefähr so:
In einer Urne befindet sich eine weiße Kugel (Situation).
Es wird eine Kugel gezogen (Handlung).
Es werden die Ergebnisse "Die gezogene Kugel ist weiß" und "Die gezogene Kugel ist rot" betrachtet (Ergebnisse der Handlung).
Es kann jetzt nicht die Wahrscheinlichkeit berechnet werden, dass eine Kugel gezogen wird. Dass eine Kugel gezogen wird, ist die Handlung. Es kann aber die Wahrscheinlichkeit berechnet werden, dass die gezogene Kugel rot oder weiß ist, weil dass eine Teilmenge der Ergebnismenge ist.