0 Daumen
957 Aufrufe

Ich rechne jetzt schon seit Stunden rum weiß aber nicht wie ich das herleiten soll. Zwei Kandidaten stellen sich zur Wahl. Insgesamt werden n Stimmen abgegeben (x davon verfallen auf den ersten Kandidaten, y auf den anderen). Es ist x > y d.h. der erste Kandidat hat gewonnen. Nach jeder ausgewerteten Stimme  wird der aktuelle Zwischenstand bekanntgegeben. Gesucht ist jetzt die Wahrscheinlichkeit dafür dass der Kandidat mit den y Stimmen nie vorne liegt (also mehr stimmen hat als der mit den y Stimmen). Wie kann man da rangehen? Abzählen wird schwierig und kombinatorisch komme ich nicht drauf:-(

Avatar von

Wie wird Stimmengleichheit behandelt?

Da steht jetzt nichts genaues drin. Aber ich würde mal sagen, dass hier größer als gemeint ist.

"die Wahrscheinlichkeit dafür dass der Kandidat mit den y Stimmen nie vorne liegt (also mehr stimmen hat als der mit den y Stimmen)."

Wenn y nie vorne liegt, dann hat er also weniger oder gleichviel Stimmen wie der Gegenkandidat x.

Oder der Gegenkandidat x hat mehr als Kandidat y , falls man den Ansatz mit der umgekehrten Wahrscheinlichkeit machen möchte. Oder?

1 Antwort

+3 Daumen
 
Beste Antwort

Seien \(X\) und \(Y\) die beiden Kandidaten. \(X\) hat \(x\) Stimmen und \(Y\) \(y\) Stimmen. Insgesamt wurden \(x+y=n\) Stimmen abgegeben und es ist \(x>y\). Wir ordnen den Stimmen für \(X\) und \(Y\) Werte zu. Eine Stimme für \(X\) habe den Wert \(1\) und eine für \(Y\) den Wert \(-1\). Es ist $$\Omega=\biggl\{(s_1,s_2,...,s_n)\mid s_i\in\{-1,1\}\wedge\sum_{i=0}^{n}{c_i}=x-y\biggr\}$$ also \(x\) mal die \(1\) und \(y\) mal die \(-1\). Daraus folgt: $$|\Omega|=\binom{n}{x}=\binom{n}{y}$$ Gesucht ist die Wahrscheinlichkeit, dass \(Y\) nie vorne liegt, d.h. \(X\) liegt immer vorne. Wir suchen die Mächtigkeit der Menge $$A=\biggl\{(s_1,s_2,...,s_{n'})\in\Omega\mid \sum_{i=0}^{n'}{s_i\geq 1,\forall i}\biggr\},$$ um die gesuchte Wahrscheinlichkeit \(\dfrac{|A|}{|\Omega|}\) bestimmen zu können. Weil auch hier \(A\) abgezählt werden muss, überlegen wir uns zwei weitere Mengen \(\Phi_1\) und \(\Phi_2\) für die gilt: $$\Omega=A+\Phi_1+\Phi_2$$ mit paarweise disjunkten \(A,\Phi_1,\Phi_2\). Die Mengen \(\Phi_1\) und \(\Phi_2\) könnten wie folgt aussehen: $$\Phi_1=\biggl\{(s_1,s_2,...,s_n)\in\Omega\mid s_1=1\wedge \sum_{i=0}^{n'}{s_i\leq 0}\text{, für ein }i\biggr\}$$ $$\Phi_2=\bigl\{(s_1,s_2,...,s_n)\in\Omega\mid s_1=-1\bigr\}\rightarrow \text{ erste Stimme für }Y$$ Es ist \(|\Phi_1|=|\Phi_2|\). Es gilt also: $$|\Omega|=|A|+2\cdot |\Phi_2|\Longleftrightarrow |A|=|\Omega|-2\cdot |\Phi_2|$$ Und dadurch sparen wir uns die explizite Angabe von \(A\). Die gesuchte Wahrscheinlichkeit ist nun: $$\dfrac{|A|}{|\Omega|}=\dfrac{|\Omega|-2\cdot |\Phi_2|}{|\Omega|}=1-2\cdot \dfrac{\binom{n-1}{x}}{\binom{n}{x}}$$ Das kann man auch noch vereinfachen, wie Du hier (https://www.wolframalpha.com/input/?i=1-2*binom(n-1,+x)%2Fbinom(n,x)) sehen kannst.

Wenn Du Rückfragen hast, dann stelle sie gerne.

André

Avatar von

Ich habe gerade noch weitergerechnet. Mit einer Erweiterung der Ergebnisse von Wolframalpha um die Information \(n=x+y\), komme ich auf folgenden Ausdruck $$\dfrac{2x}{n}-1=\dfrac{2x}{x+y}-\dfrac{2x-(x+y)}{x+y}=\dfrac{x-y}{x+y}$$ Damit lassen sich leicht ein paar Plausibilitätsprüfungen durchführen. Es würde mich freuen zu erfahren, ob mein Ergebnis/Lösungsansatz richtig ist (garantieren kann ich das nämlich nicht; also bitte mit Vorsicht genießen). 

André 

...  leicht ein paar Plausibilitätsprüfungen durchführen.

Warum machst du das nicht bevor du den Fragesteller mit deinen falschen Antworten In die Irre führst ?

1-y/(x+1)

Warum machst du das nicht bevor du den Fragesteller mit deinen falschen Antworten In die Irre führst ?

Könntest Du bitte genau schreiben/näher ausführen, was an obiger Rechnung falsch ist bzw. besser begründen? 1-y/(x+1) reicht mir nicht. Zudem warne ich mit meinen in Klammern gesetzten Anhang vor der 1:1-Kopie.


Und noch ein lieb gemeinter Rat: gewöhne Dir vielleicht einen etwas freundlicheren Ton an. Ich finde Deine Kommentare zum Teil sehr offensiv ("Genau diese Dummheit habe ich erwartet"). Vielleicht ist dieser Umgangston für Dich normal ... für mich jedoch nicht. Fasse das bitte nicht als Angriff auf, es ist mir eben aufgefallen.

Vielleicht hilft dieses Dokument vom KIT (Karlsruher Institut für Technologie) noch zur Verifikation meiner Herangehensweise: http://www.math.kit.edu/~stoch2367/seite/schnupperkurs/media/vorlesungsskript.pdf -> Seite 16. Der Ansatz/die Formel scheint wohl zu stimmen. Die anderen Themen sind ebenfalls spannend:-)

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community