Ich zeige die Behauptung zunächst für n = 2.
Voraussetzung:
Seien x und y zwei natürliche Zahlen, die sich jeweils als Summe der Quadrate zweier natürlicher Zahlen darstellen lassen, also x = a ² + b ² und y = c ² + d ² mit a, b, c, d ∈ N.
Behauptung:
Dann ist auch das Produkt x * y als Summe der Quadrate zweier natürlicher Zahlen darstellbar, es gilt also:
x * y = e ² + f ² mit e, f ∈ N
Beweis:
x * y = ( a ² + b ² ) ( c ² + d ² )
= a ² c ² + a ² d ² + b ² c ² + b ² d ²
= ( a c ) ² + ( a d ) ² + ( b c ) ² + ( b d ) ²
[Der Übersicht halber führe ich neue Bezeichner für die Quadrate ein:]
= p ² + q ² + r ² + s ²
[Jetzt kommt ein kleiner "Trick": Ich füge zu diesen Quadraten ein lineares Glied hinzu und subtrahiere es gleich wieder, sodass sich binomische Formeln anwenden lassen:]
= p ² + q ² + r ² + s ² + 2 * p * s - 2 * p * s
[Ein wenig umordnen:]
= ( p ² + 2 * p * s + s ² ) + ( q ² - 2 * p * s + r ² )
[Und jetzt kommt der große "Trick" Es gilt:
2 * p * s = 2 * ( a * c ) * ( b * d ) = 2 * ( a * d ) * ( b * c ) = 2 * q * r
Ich kann also 2 * p * s durch 2 * q * r ersetzen:]
= ( p ² + 2 * p * s + s ² ) + ( q ² - 2 * q * r + r ² )
[Und nun kann ich einmal die erste und einmal die zweite binomische Formel "rückwärts" anwenden:]
= ( p + s ) ² + ( q - r ) ²
x * y ist also tatsächlich als Summe von Quadraten darstellbar.
q.e.d.
Man kann nun noch ( p + s ) ² + ( q - r ) ² durch die ursprünglichen Bezeichner zurückersetzen und erhält:
x * y = ( a ² + b ² ) ( c ² + d ² ) = ( a c + b d ) ² + ( a d - b c ) ²
Damit kann man nun sofort die Summe der Quadrate angeben, als die sich das Produkt zweier gegebener Summen von Quadraten darstellen lässt.
Beispiel:
Sei x = 5 = ( a ² + b ² ) = ( 1 ² + 2 ² ) und y = 25 = ( c ² + d ² ) = ( 3 ² + 4 ² )
Dann ist: x * y = 125 = ( 1 * 3 + 2 * 4 ) ² + ( 1 * 4 - 2 * 3 ) ² = ( 3 + 8 ) ² + ( 4 - 6 ) ² = 11 ² + ( - 2 ) ² = 121 + 4 = 125
Nun versuche ich, per vollständiger Induktion zu zeigen, dass die obige Behauptung auch für n > 2 gilt, das also gilt:
Behauptung:
Seien x1, x2, ...., xn n natürliche Zahlen, die sich jeweils als Summe der Quadrate zweier natürlicher Zahlen schreiben lassen. Dann gilt:
Pn = x1 * x2 * ... * xn = e ² + f ² mit e, f ∈ N
Für n = 2 wurde die Behauptung schon bewiesen.
Annahme:
Für ein beliebiges, festes n gilt: Pn = x1 * x2 * ... * xn = e ² + f ².
Zeige, dass dann für n + 1 gilt: Pn+1 = x1 * x2 * ... * xn+1 = g ² + h ².
Beweis:
Pn+1 = Pn * xn+1
[Aufgrund der Induktionsannahme kann Pn als Summe zweier Quadrate geschrieben werden, also:]
= ( e ² + f ² ) * xn+1
[xn+1 ist laut Voraussetzung ebenfalls eine Summe zweier Quadrate, sodass man hier also wieder ein Produkt aus zwei Summen je zweier Quadrate vorliegen hat. Für ein solches Produkt aber wurde einleitend bereits beweisen, dass es sich als Summe zweier Quadrate darstellen lässt, sodass also gilt:]
= g ² + h ²
Damit ist gezeigt, dass sich das Produkt beliebig vieler Summen je zweier Quadrate auch wieder als Summe zweier Quadrate darstellen lässt - und das war die Behauptung.
q.e.d.