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vorab die Definition der erweiterten reellen Zahlen:

Die Menge der erweiterten reellen Zahlen ist definiert als \(\overline{\mathbb{R}}:=\mathbb{R}\cup \{\pm \infty \}\). Die Ordnungsrelation \(<\)  erweitern wir von \(\mathbb{R}\) auf \(\overline{\mathbb{R}}\), indem wir definieren: \(-\infty < x <\infty\) für \(x\in \mathbb{R}\)

Weiterhin definieren wir:

\(\infty + \infty :=\infty\), \(\quad -\infty +(-\infty)=-\infty\), \(\quad \pm \infty+ x=x+\pm \infty :=\pm \infty\)

usw. (die üblichen Verdächtigen)

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Ich möchte jetzt beweisen, dass diese Rechenregeln auch bspw. für die Grenzwertregeln oder den Sandwichsatz gelten.

Beispiel:

\(a_n\to \infty\) und \(b_n\to b >0 \Longrightarrow a_nb_n\to \infty \cdot b = \infty\)

Doch wie beweist man das?

Ich möchte z. B. \(x\cdot \infty = \infty \cdot x =\infty\) zeigen.

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Meine Beweisidee/ansatz (Ich möchte z. B. \(x\cdot \infty = \infty \cdot x =\infty\) zeigen mit \(x>0\))

Man betrachte \(a_n \to a>0\) und \(b_n\to \infty\). Da jede konvergente Folge beschränkt ist, exisitiert für \((a_n)\) ein reelles \(K\) derat, dass \(|a_n|\leq K \Leftrightarrow -K\leq a_n\leq K\).

Zwischenüberlegung: Wir wollen zeigen, dass \(a_nb_n>K\) und wissen, dass \(a_n\geq -K\). Welche Bedingungen an \(b_n\) brauchen wir? Ich vermute, dass \(b_n > -K\) genügt? Daraus folgt dann, dass \(a_n\cdot b_n >-K\cdot (-K)=K\)


Ist das ok oder geht der Beweis ganz anders?

Avatar von 28 k
Ich möchte z. B.  "x⋅∞ = ∞⋅x = ∞" zeigen.

Gilt das denn überhaupt so pauschal? Vielleicht solltest du für x noch eine Einschränkung vornehmen. Z.B. x ∈ ℝ+ bzw. x > 0.

Du hast recht, ich habe es geupdated.

3 Antworten

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Man betrachte    an→a>0 und bn→∞.

Wegen a>0 gibt es ein m mit  n>m ==>  an > 0 .

(Für bn entsprechend.)

Und wenn du nur die Folgenglieder mit n>m (Und nur auf die

kommt es ja für den Grenzwert an.) brauchst du die Sache mit dem

Betrag nicht.

Avatar von 289 k 🚀
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Ich möchte z. B. x⋅∞ = ∞⋅x = ∞ zeigen mit x > 0.

Das ist nicht möglich. Der Wert von x⋅∞ kann willkürlich festgelegt werden, ohne dabei eine der von dir im ersten Abschnitt festgelegten Regeln zu verletzen.

Deshalb geht man bei der Definition von \(\overline{\mathbb{R}}\) üblicherweise so vor, dass man explizit definiert, dass x⋅∞ = ∞⋅x = ∞ für x > 0 sein soll. Vielleicht verbirgt sich diese Definition ja unter "usw. (die üblichen Verdächtigen)".

Sinn der Definition x⋅∞ = ∞⋅x = ∞ für x > 0 ist, dass dann die Rechenregel für Grenzwerte

        limn→∞ bn = b ⇔ limn→∞ x·bn = x·b

nicht nur für b ∈ ℝ gilt, sondern auch für b = ±∞.

Avatar von 107 k 🚀

Anschaulich ist klar, dass aus a_n →∞ folgt, dass 1/a_n → 0. Wenn man das als Konsequenz der Gleichung 1/∞=0 formulieren möchte. Infolgedessen führt man Rechenregeln für die Symbole ∞, -∞ so ein, dass die Schlussweisen zulässig sind. Das muss dann allerdings bewiesen werden.

Mal schauen ob ich dich da richtig verstanden habe.

Du möchtest zeigen, dass

        a > 0 ∧ limn→∞ bn = ∞  ⇒   limn→∞ a·bn = ∞

gilt, um die Definition

        a·∞ := ∞ für a > 0

damit zu rechtfertigen, dass dann

        a·limn→∞ bn = limn→∞ a·bn

nicht nur für limn→∞ bn ∈ ℝ gilt, sondern auch für limn→∞ bn = ∞.

Falls dem so ist, das macht man über die Definition des uneigentlichen Grenzwertes limn→∞ bn = ∞.

Außerdem, eine zweite Folge (an)n∈ℕ brauchst du erst dann, wenn du auch Dinge wie ∞·(-∞) = -∞ u.ä. definieren möchtest. Aber auch hier führt der Weg über die Definition des uneigentlichen Grenzwertes.

Das kommt der Sache schon näher.

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Aloha :)

Das ist kein einfaches Thema, in der Numerik wird da viel philosophiert. Beim IEEE-754-Gleitkomma-Standard, der von allen gängigen CPUs umgesetzt wird, gibt es "NaN" (Not a Number), womit man versucht, das Rechnen mit Unendlichkeiten in den Griff zu kriegen. Als Einstieg zu der Theorie kann dir vielleicht der Wikipedia-Artikel helfen:

https://de.wikipedia.org/wiki/NaN

Avatar von 152 k 🚀

Ich weiß nicht ganz, was ich mit dieser Antwort anfangen soll.

Z.z. ist z. B.: ∞+x=∞, also:

a_n → ∞ und b_n → b∈ℝ ⇒ a_n+b_n→ ∞

(Habe ich aber schon gezeigt)

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