0 Daumen
512 Aufrufe

Sei Ω = [-1,1], versehen mit der σ-Algebra der Borelmengen. ℙsei das Diracmaß bei 0, es ist also

0(E) := $$ \{   1\quad falls\quad 0\quad \in \quad E \\ 0\quad sonst $$

Beweisen Sie:

Es gibt keine stetige Dichtefunktion ƒ : Ω -→ ℝ, so dass ℙ0 das von ƒ induzierte Wahrscheinlichkeitsmaß ist.

Avatar von

1 Antwort

0 Daumen

Antwort mit KI erzeugt

Beweis:

Um die Behauptung zu beweisen, gehen wir davon aus, es gäbe eine stetige Dichtefunktion \(f: \Omega \rightarrow \mathbb{R}\), für die gilt, dass das von \(f\) induzierte Wahrscheinlichkeitsmaß \(P_f\) gleich \(P_0\) ist, also dem Diracmaß bei 0. Wir zeigen, dass dies zu einem Widerspruch führt.

Grundlagen:

Das von einer Dichtefunktion \(f\) auf \(\Omega = [-1,1]\) induzierte Wahrscheinlichkeitsmaß \(P_f\) für eine Borelmenge \(E \subseteq \Omega\) ist definiert als:
\( P_f(E) = \int_E f(x) \, dx \)
Das Diracmaß bei 0, \(P_0\), ist definiert durch:
\( P_0(E) = \begin{cases} 1 & \text{falls } 0 \in E\\ 0 & \text{sonst} \end{cases} \)

Widerspruch:

Wir nehmen an, es gibt eine solche stetige Dichtefunktion \(f\), die das Diracmaß bei 0 induziert. Dies würde bedeuten, dass \(f\) alle Eigenschaften einer Dichtefunktion erfüllen und zusätzlich für jede Borelmenge \(E \subseteq \Omega\) die Bedingung \(P_f(E) = P_0(E)\) erfüllen muss.

1. Eigenschaften einer Dichtefunktion:

- \(f(x) \geq 0\) für alle \(x \in \Omega\)
- \(\int_{-1}^{1} f(x) \, dx = 1\), da die Gesamtwahrscheinlichkeit auf \(\Omega\) 1 sein muss.

2. Anforderung durch \(P_0\):

- Wenn wir speziell die Mengen \(E = \{0\}\) und \(E = \Omega \setminus \{0\}\) betrachten, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- \(P_f(\{0\}) = P_0(\{0\}) = 1\)
- \(P_f(\Omega \setminus \{0\}) = P_0(\Omega \setminus \{0\}) = 0\)

Da \(f\) stetig ist und \(P_f(E) = \int_E f(x) \, dx\), impliziert die Bedingung \(P_f(\{0\}) = 1\), dass \(f\) unendlich bei \(x = 0\) sein muss, um auf einer Menge mit Maß Null (in diesem Fall einem Punkt) ein positives Integral zu haben. Dies steht im direkten Widerspruch zur Stetigkeit von \(f\) auf \(\Omega\), da für eine stetige Funktion \(f\) auf einer kompakten Menge wie \([-1,1]\) gelten müsste, dass sie überall endlich ist.

Ebenso erfordert \(P_f(\Omega \setminus \{0\}) = 0\), dass \(f(x) = 0\) für alle \(x \in \Omega \setminus \{0\}\) gilt. Aber dann könnte das Integral von \(f\) über \([-1,1]\) nicht 1 ergeben, was eine weitere notwendige Bedingung für eine Dichtefunktion ist.

Fazit:

Es ergibt sich ein Widerspruch aus den Anforderungen an \(f\), einerseits die Eigenschaften einer Dichtefunktion zu erfüllen und andererseits das von \(f\) induzierte Maß soll \(P_0\) sein. Folglich kann es keine solche stetige Dichtefunktion \(f: \Omega \rightarrow \mathbb{R}\) geben, die \(P_0\) als induziertes Wahrscheinlichkeitsmaß hat.
Avatar von 3,5 k

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community