Aber kann man das mathematisch begründen? Liegt es daran, dass man die erste Gleichung ebenfalls „benutzt“ hat (bei der Addition)? Falls ja, kann man das mathematisch begründen ?
Ja.
Du hast die Gleichungen
ax + by = c
dx + ey = f
Erstmal solltest du wissen, dass das Additionsverfahren, Einsetzungsverfahren und Gleichsetzungsverfahren eigentlich immer das Gleiche machen. Zwei Unbekannte werden gleichgesetzt und dadurch eliminiert.
Man erhält dann nur noch eine Gleichung mit einer Unbekannten. Und zwar das nach Lösung dieser Unbekannten auch die andere Unbekannte gleich ist.
Gleichsetzungsverfahren
ax + by = c → adx = cd - bdy
dx + ey = f → adx = af - aey
Dann erhält man
cd - bdy = af - aey
Wenn ich hier nach y auflöse erhalte ich genau das y für welches auf beiden Seiten adx herauskommt.
Einsetzungsverfahren
ax + by = c → adx = cd - bdy
dx + ey = f → adx = af - aey
Setzt man das gefundene af - aey für adx in die erste Gleichung ein sieht man, das ist eigentlich das Gleiche wie das Gleichsetzungsverfahren. Darum ist die Lösung auch nicht anders.
Additionsverfahren
ax + by = c → adx = cd - bdy
dx + ey = f → adx = af - aey
II - I
adx - adx = (af - aey) - (cd - bdy)
0 = (af - aey) - (cd - bdy)
cd - bdy = af - aey
Nanu. Das kommt dir jetzt auch sicher bekannt vor. Genau. Alle 3 Verfahren liefern eigentlich die gleiche Gleichung. Und zwar die für y genau die Lösung gibt. bei der auch das x gleich ist.
Das ist also alles nicht rein zufällig sondern bewusst so ausgelegt.