Wie ich das aus den Kommentaren herauslese, soll hier ein Extremwertproblem im Mehrdimensionalen gelöst werden: das ist relativ schwierig.
Das liegt daran, dass die erste Ableitung einer Funktion von n Variablen einen nx1-Matrix, die zweite Ableitung schon eine nxn-Matrix ist. Relativ leicht ist also noch die notwendige Bedingung f'(x) = 0 zu prüfen. Die hinreichende Bedingung f'(x) = 0 und f''(x) ≠ 0 führt hier auf das relativ komplizierte Problem der Definitheit einer Matrix im Allgemeinen sogar der Definitheit einer Matrix auf einem Unterraum.
Ich möchte einfach mal die stationären Punkte ausrechnen (also f'(x) = 0) und für den Rest eine Lösungsskizze geben. Es gibt da einfach verschiedene Verfahren und ich kann nicht erraten, auf welche Art das gelöst werden soll.
Die Ableitung f'(x,y) ist ein Vektor mit zwei Einträgen, nämlich ∂x f und ∂y f. Für diese beiden partiellen Ableitungen hält man jeweils die andere Variable fest und differenziert nach der angegebenen:
∂x f = 1/4 ex/2*(x+y²) + 1/2 ex/2 + 1/2 ex/2 = 1/4 ex/2 * (4+x+y²)
∂y f = 1/2 ex/2*2y = y ex/2
Die Ableitung lautet also:
f'(x,y) = ex/2 * (4+x+y², y)
Sämtliche möglichen Extrempunkte liegen also auf der y-Achse, damit die zweite Koordinate 0 wird. Das ist eine sehr angenehme Situation, denn so lässt sich vermutlich eine Aussage über die Art der stationären Punkte (Maximum, Minimum, Sattelpunkt) treffen. Mal schauen.
Weiter stellen wir fest, dass es nur einen einzigen möglichen Extrempunkt gibt, nämlich bei x=-1. Die einzige stationäre Stelle ist als
(x, y) = (-4, 0)
Um zu überprüfen, um was für einen Punkt es sich handelt muss nun wie gesagt eigentlich die Definitheit der sogenannten Hesse-Matrix in diesem Punkt untersucht werden.
Die Hesse-Matrix ist die Matrix der zweiten Ableitungen, also
( ∂x ∂x f ∂x ∂y f)
Hf(x,y) = ( )
( ∂y ∂x f ∂y ∂y f)
und Definitheit ist folgendermaßen definiert:
Eine Matrix A heißt positiv definit auf einem Vektorraum V, wenn gilt:
(A*v)*v > 0
für alle Vektoren v aus V.
Entsprechend heißt sie negativ definit, wenn dieses Produkt immer kleiner ist als 0. Sie heißt indefinit, wenn das Produkt für wenigstens einen Vektor 0 ergibt.
Und analog zur Extremwertrechnung im Eindimensionalen liegt ein Tiefpunkt vor, wenn die Hesse-Matrix positiv definit ist und ein Hochpunkt, wenn sie negativ definit ist. Ist sie indefinit, kann keine Aussage getroffen werden.
Wie gesagt ist dieses Verfahren aber relativ kompliziert auszurechnen, weil man zeigen muss, dass die entsprechende Eigenschaft für alle Vektoren des ℝ2 erfüllt sein muss.
Sinnvoller ist hier das folgende Argument:
Die Funktion geht unabhängig von y für x gegen Unendlich gegen Unendlich, und für x gegen -Unendlich gegen 0. Außerdem besitzt sie für jedes y eine Nullstelle in x, diese liegt bei x = -y²-2.
Die Funktion kommt also aus dem positiv Unendlichen, besitzt dann eine Nullstelle und geht dann von unten gegen 0. Sie ist aber nach unten beschränkt, stetig und auf einer offenen Menge definiert: das heißt, sie nimmt ihr Minimum an. ⇒ (-4, 0) ist eine Minimalstelle der Funktion mit dem Funktionswert:
f(-4, 0) = -1/e²