Was meint man mit " Unabhängigkeit der Äquivalenzklasse vom Repräsentanten"?
Nimm etwa die Äquivalenzrelation auf der Menge aller Geraden
im zweidimensionalen Koordinatensysteme:
g ~ h <=> g parallel zu h .
Dann besteht eine Äquivalenzklasse aus allen Geraden, die zueinander parallel sind.
Da gibt es etwa die Klasse derjenigen, die parallel zur x-Achse sind.
Darin liegt z.B. auch die Gerade mit der Gleichung y=3.
Statt: "diejenigen, die parallel zur x-Achse sind." könntest du
aber auch sagen "diejenigen, die parallel zur Geraden mit y=3 sind."
Einmal ist es eben auf den Repräsentanten x-Achse bezogen und einmal auf
die Gerade mit y=3 .
Und wie soll man [a] = [b] zeigen?
Wie immer bei Mengengleichheit:
Sei x∈[a] <==> x∈[b]
Etwa so: Sei ~ die Äquivalenzrelation und a~b .
Dann gilt x∈[a]
<=> x~a
Nach Vor. aber auch a~b .
Wegen der Transitivität von ~ also auch x~b
<=> x∈[b]