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Aufgabe:

Es sei \( R>0 \). Untersuchen Sie die durch

\(\displaystyle g_{n}: \overline{B_{R}(0)} \rightarrow \mathbb{R}, \quad x \mapsto\left(1+\frac{x}{n}\right)^{n} \mathrm{e}^{-x}, \quad n \in \mathbb{N}, \)


Problem/Ansatz:

Konvergiert das gleichmäßig?

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Hast Du denn schon geklärt  ob und wie die Funktionenfolge punktweise konvergiert?

Ja das tut sie für alle x, nämlich gegen 1

2 Antworten

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Beste Antwort

Ich gebe hier eine Argumentation, die auf dem Satz von Dini beruht.

Die Menge \(\overline{B_R(0)}\) ist kompakt.

Weiterhin kann man zeigen, dass auf \(\overline{B_R(0)}\) die Funktionenfolge \(\left(1+\frac xn\right)^n\) ab einem bestimmten Index \(N_0\) für \(n\geq N_0\) monoton wachsend ist.

Damit ist auch die Funktionenfolge \(g_n\) für \(n\geq N_0\) monoton wachsend.

Die Grenzfunktion \(g(x) = 1\) ist stetig.

Damit kann der Satz von Dini angewendet werden und es folgt die gleichmäßige Konvergenz.

Avatar von 11 k

Vielen Dank!

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Vielleicht noch eine weniger elegante Lösung: Zu zeigen ist:

$$a_n:=\sup \{|g_n(x)-1)| \mid x \in [-R,R]\} \to 0$$

Es ist

$$g_n'(x)=\exp(-x)\left(1+\frac{x}{n}\right)^{n-1}\left[n\frac{1}{n}-(1+\frac{x}{n})\right]=-\exp(-x)\left(1+\frac{x}{n}\right)^{n-1}\frac{x}{n}$$

Wenn (z.B.) \(n>2R\), dann ist der Graph von \(g_n\) wachsend für negative \(x \in [-R,0)\) und fallend für positive \(x \in (0,R]\)mit \(g_n(0)=1\). Daher ist

$$a_n=\max\{1-g_n(-R),1-g_n(R)\} \to 0$$

Avatar von 14 k

Genügt es nicht zu sagen

(1+x/n)^n geht gegen e^x

e^x*e^-x = e^0 = 1  ???

Das wäre nur die punktweise Konvergenz.

Danke.

Was bedeutet dann "gleichmäßig"?

Einen Link zur Definition wirst du sicher selbst finden, lass mich deshalb eine anschauliche Erklärung anhand des vorliegenden Beispiels versuchen.

glm Kgz.png

Ich habe die Graphen der Funktionen gn für drei n-Werte skizziert.

Man erkennt, dass für jeden x-Wert (hier beispielsweise für x=15 gezeichnet) die zugehörigen y-Werte gegen 1 konvergieren (punktweise Konvergenz).
Allerdings dauert es um so länger je größer die x-Werte werden, bis sich die y-Werte dem Grenzwert 1 auf eine bestimmte Distanz genähert haben.
Damit diese Distanz (ε) kleiner als 0,1 wird, die y-Werte also die 0,9-Marke überschreiten, ist für x=4 nur n=100 erforderlich, für x=12 benötigt man schon n=700 und für x=20 sagenhafte n=2000. Tatsächlich wird man für diese Funktionenfolge kein universelles n finden, so dass unabhängig von x alle y-Werte um weniger als ε vom Grenzwert abweichen. Die Funktionenfolge konvergiert daher auf ℝ nicht gleichmäßig gegen g mit g(x)=1. Nun ist aber laut Aufgabenstellung die Definitionsmenge beschränkt, es gibt also maximale |x|-Werte (nur für den angegebenen Beweis unter Benutzung des Dini-Satzes ist die Kompaktheit des Definitionsbereiches, also der Abschluss von B relevant) deshalb können die nicht beliebig groß werden und deshalb gibt es dann irgendwann ein N, so dass für alle x-Werte aus dem Definitionsbereich die y-Werte immer näher als ε an 1 liegen, falls nur der Folgenindex n größer als N ist. Diese letztgenannte Eigenschaft der Funktionenfolge bezeichnet man als gleichmäßige Konvergenz.

lass mich deshalb eine anschauliche Erklärung

Das höre ich immer gern. Dankeschön.

Sie können, wenn sie wollen, was ich nie bezweifelt, aber oft vermisst habe

in Sachen unheraklitischer Deutlichkeit.

Vielen Dank!

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