Das Kriterium, von dem in der Aufgabe die Rede ist, macht eine Aussage über aufeinanderfolgende Differenzen (genauer : deren Betrag) benachbarter Folgenglieder und besagt, dass wenn diese Differenzen von einem gewissen N ab geometrisch abnehmen und zwar mit einem Faktor q<1, dass es sich dann um eine Cauchy-Folge handelt.
Dieses ist ein hinreichendes Kriterium aber - und das soll durch ein Beispiel belegt werden - kein notwendiges.
Wohlgemerkt : Es geht nicht darum, dass eine nicht-geometrische Abnahme (und selbst wenn die Differenzen-Folge auch gegen 0 konvergiert) eine Nicht-Cauchy-Folge nach sich ziehen würde, wie das Beispiel der harmonischen Reihe zu suggerieren vermag, sondern es geht darum, eine Folge zu finden, die zwar obige Bedingung verletzt, aber dennoch Cauchy-Folge ist - und hier bin ich im Gegensatz zu lul der Auffassung, dass die Verletzung nicht nur am Anfang der Folge sondern immer mal wieder passieren muss um als Gegenbeispiel akzeptiert zu werden.
"Keine geometrische Abnahme" bedeutet natürlich nicht, dass die Differenzen etwa immer größer werden müssten - dann wäre es ja gewiss keine Cauchy-Folge mehr - sondern es bedeutet, dass es kein q und kein N gibt, so dass sich diese speziellen Differenzen zwischen benachbarten Folgegliedern von N ab immer durch die obige Ungleichung abschätzen lassen.