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In der Natur gilt die Heisenberg'schen Unschärferelation \(\Delta p\cdot\Delta x\ge\frac{h}{4\pi}\). Sie besagt, dass man den Impuls \(p=m\cdot v\) eines Teilchens (also das Produkt aus seiner Masse \(m\) und seiner Geschwindigkeit \(v\)) und seinen Aufenthaltsort \(x\) nicht zugleich exakt bestimmen kann. Das Planck'sche Wirkungsquantum \(h\approx6,626\cdot10^{-34}\,\mathrm{Js}\) ist zwar winzig klein, aber eben nicht Null.
Ein vereinfachtes Bild der Quantenwelt sieht wie folgt aus. Ein Teilchen kannst du dir wie ein Quanten-Wollkneuel (Wellenpaket) vorstellen, das sich an einem Ort \(x_1\) befindet. Wenn sich das Teilchen nun zu einem Ort \(x_2\) bewegt, wickelt sich das Quanten-Wollkneuel am alten Ort \(x_1\) ab und rollt sich am neuen Ort \(x_2\) wieder zusammen. Das Teilchen befindet sich bei seiner Bewegung also zu Teilen an beiden Orten \(x_1\) und \(x_2\) zugleich. Die Wege, die einzelne Quanten beim Abwickeln und Wieder-Aufwicklen wählen, sind zufällig, sodass der Verlauf \(x(t)\) zwischen \(x_1\) und \(x_2\) unbekannt ist.
Die Natur wählt für den Übergang zwischen 2 Quanten-Zuständen immer einen schnellsten Weg (der nicht zwingend auch der kürzeste sein muss). Das zum Übergang nötige Zeitintervall \(\Delta t\) ist daher immer minimal, aber nie Null. Zusammen mit den beiden Orten \(x_1\) und \(x_2\) von oben kannst du nun eine Geschwindigkeit \(v=\frac{x_2-x_1}{\Delta t}\) bestimmen. Aber du kannst diese Geschwindigkeit nicht einer bestimmten Position \(x_1\) oder \(x_2\) zuordnen.
Die Heisenberg'sche Unschärferelation spiegelt im Prinzip wider, dass es in der Natur auf der kleinsten Skala keine Null und kein Unendlich gibt. Daher gibt es in der Natur auch keine Grenzwerte gegen Null oder gegen Unendlich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Einheiten
In der Mathematik ist das anders. Bei einer differenzierbaren Funktion \(x(t)\) sind die Werte zwischen den zwei Funktionswerten \(x_1=x(t_1)\) und \(x_2=x(t_2)\) exakt bekannt. Es ist also während des Übergangs von \(x_1\) zu \(x_2\) der genaue Wert von \(x(t)\) bekannt und man kann das Zeitintervall \(\Delta t\) theoretisch immer kleiner machen und schließlich sogar gegen Null gehen lassen, um eine Geschwindigkeit am Ort \(x_1\) zu bestimmen:$$v=\lim\limits_{\Delta t\to0}\frac{x(t_1+\Delta t)-x(t_1)}{\Delta t}$$Daher sind in der Mathematik Grenzwerte tatsächlich definiert und dann auch theoretisch exakt. Aber physikalisch werden diese Grenzwerte tatsächlich nie erreicht.